Mittwoch, 20. April 2011

Tore sind besser - Siege sind geil!

Union Innsbruck - SC Bregenz


Es gibt nicht viel geschichtsträchtiges an dieser Begegnung(der größte Erfolg der Tiroler in der 45 jährigen Vereinsgeschichte stellt der Aufstieg in die Regionalliga West dar). Deshalb muss diesmal ein lustiger Zufall dieses Kapitel ausfüllen. Die Vienna reiste mit dem Zug von Bludenz aus zurück nach Wien, und teilte sich mit der Bregenzer "Auswärtsfahrermeute" einen Wagen. Auch unter den Mitfahrern Ernst Dospel, bei der legendären Nichtabstiegsparty 2003 im Horr auf dem Platz, der jetzt der Vienna hiflt den Abstieg abzuwenden. Wenn die ersten Spieler, die doch noch in relativ jungen Jahren bei großen Spielen der Vergangenheit auf dem Platz standen, jetzt schon im Spätherbst der Karriere stehen, merkt man selbst wie die Zeit vergeht. Nur die Spieler in den Momentaufnahmen werden nie älter und die Bilder vom Spiel am 29. Mai 2003 sind noch so klar wie vor knapp 8 Jahren.


Bis der großteil unserer Spieler dem Ende ihrer Karriere gegenübersteht wird wohl auch noch einige Zeit vergehn. Die junge Truppe, das gute Kollektiv zeigt bisher eine tolle Spielanlage. Nur der Frust über die nicht erzielten Tore aus der Überlegenheit stieg die letzten Spiele erheblich an. Bei den Innsbruckern gab es nach der 7:0 Niederlage gegen die Dosen Amateure wohl auch einiges zu verarbeiten.


Das Spiel begann wie so viele andere von uns in letzter Zeit. Man nahm das Heft in die Hand und zog das Spiel auf. Wenn ein Unterschied zu erkennen war, dann der Wille, der wohl noch etwas größer war als zuvor. So wurde schnell und gut nach vorne kombiniert und Druck gemacht. Doch das 1:0 lässt sich als Geschenk bezeichnen. Der junge Ersatzgoalie der Gastgeber warf den Ball Marco Feuerstein quasi vor die Füße, der lies sich nicht 2 mal bitten und es stand 1:0. Nach unserer Führung kamen auch die ansonsten harmlosen Innsbrucker erstmals vor unser Tor. Doch die Verteidigung und auch unser Torhüter kamen in Hz 1 niemals ernsthaft in Gefahr.

Offensiv lief es auch sehr gut und die Hintermannschaft der Tiroler hatte alle Beine voll zutun. Zentral verteilten Karahasanovic, Lingg und Ellensohn die Bälle an die Aussen. Dort sorgten die aufgerückten Aussenverteidiger (Yildiz übernahm die rechte Seite für den verletzten Grabherr, links Neunteufel) zusammen mit Pekala und Breitenberger für Gefahr. Einzige Spitze Feuerstein in der neuen Rolle als flinker Strafraumstürmer (die noch Spielpraxis missenden Yilmaz und Plattner nur auf der Bank). In Minute 20 war es dann Pekala der von links in den Strafraum marschierte, den Ball scharf an den langen Pfosten spielte, wo Breitenberger nur noch einschieben musste. 2:0. Doch unser Team spielte weiter so als wären noch keine Tore gefallen. Marco Feuerstein verfolgte einen steilen Pass in den Strafraum als ihn der Union Schlussmann plump von den Beinen holte. Glasklarer Elfmeter, Toptorschütze Christoph Fleisch versenkte ihn souverän und schoss damit Saisontor Nummer 7, auf das er auch noch per Fingerzeig extra hinwies (Damit hat er bei uns in einer Saison genausoviele Tore erzielt wie vorher in seiner gesamten Karriere!).

Mit 3:0 ging es in die Pause. Die Anspannung wich aber kein bisschen von meinem Gesicht, noch zu präsent waren all die verlorenen Punkte nach klarer Führung. So wurde die Zeit in der Pause damit verbracht alle Spieler weiterhin auf Kurs zu halten und auf Spannung zu halten. Unser Team kam als erstes wieder zurück auf den Platz, und unser Team legte auch gleich wieder ordentlich los. Offensiv vielleicht nicht mit unbedingt mit dem Schwung wie im ersten Durchgang, aber kompromisslos in der Verteidigung. Die Räume für Konter wurden allerdings auch größer, und in Minute 60 nach einem Ballverlust im Aufbauspiel der Innsbrucker war Pekala auf und davon, marschierte von links in den Strafraum und versenkte die Kugel unhaltbar im Netz.

Offensiv machte man im Anschluss das Notwendigste (unsere beiden Standard Stürmer kamen noch zum Einsatz), für ein weiteres Tor reichte es aber nicht. Defensiv fehlte hingegen hier und da die Konzentration. Und so war es ein dummes Missverständnis von Christoph Fleisch und Predi Zivanovic, das die Null hinten verhinderte. So stieg der Blutdruck trotz noch immer 3 Toren Vorsprung nochmal gehörig an, bis dann in Minute 87. der Blick auf die Anzeigetafel eine gewisse Ruhe einkehren lies. Der Schiri Pfiff pünktlich ab und die Freude und vorallem die Erleichterung waren groß. Die Mannschaft verabschiedete sich noch geschlossen und wenn man diese Leichtigkeit in diese Trainingswoche und das nächste Spiel mitnehmen kann sollte Seekirchen kein Stolperstein werden.


Aufregung gab es ansonsten keine, auch wenn das Gesprächsthema Nummer 1 natürlich das kommende Geisterspiel gegen die Salzburger Austria war. Auch die Szene Bregenz nahm nochmal Stellung dazu mit dem Spruchband "Union - mehr am grünen Tisch als am grünen Rasen". Große Aufregung bereits beim Aufhängen bei allen Verantwortlichen, doch die Message kam auf jeden Fall an. Die anschließende Diskussion mit Ordnern über den Inhalt des Spruchbands und die Opferrolle der Union waren allerdings recht zäh. Allgemein überdurchschnittlich viele Motzkis am Platz, selbst mitten in Innsbruck ist die "wos, a auswärtiger" Mentalität noch weit verbreitet. Der Unionplatz selbst, der dem Reichenau Platz an Miniaturgröße fast in nichts nachsteht, konnte teilweise mit Billardkugelgroßen Steinen aufwarten, große grasfreie Flächen, immer wieder staubte bei Zweikämpfen der Sand auf. Es scheint als wäre der Sportplatz der abgerissenen Kaserne noch immer täglichem Exerzierdienst ausgeliefert. Sahara wäre wohl ein netter Spitzname für diesen regionalligatauglichen Platz Acker, der abgesehen von der zentralen Lage nichts zu bieten hat, auch wenn man ihn mit der neu errichteten überdachten Stahlrohrsitzplatztribühne laut Aussage des Union Obmanns zu einem regionalligatauglichen "kleinen Schmuckkästchen" ausgebaut hat (bitte mit den Bildern selbst eine Meinung bilden).
 
Fantechnisch wars wieder der ultimative "Sieg" der Qualität über die Quantität. Auch wenn man unbedingt noch den Breitenberger Clan erwähnen sollte, es war etwas dürftig. Allgemein gilt für uns aktive Fans weiterhin sich der neuen Realität Regionalliga zu stellen - Arsch hochkriegen - auswärtsfahren (jetzt an die Leute aus der Kurve gerichtet). Für alle anderen gilt - schauts euch die Spiele unseres Teams in der Regionalliga an so lange es noch geht. Wer jetzt schon nicht auswärts fährt, wie will der oder diejenige dann bitte an einem Freitag zur Vienna oder nach Linz kommen. Schreibt einfach eine Email an: bnsb05@gmx.at, oder sprecht uns im Stadion an. Es fährt IMMER jemand zu den Spielen, ihr wärt nie allein. Dass es sich lohnen kann zeigt allein das letzte Spiel in Innsbruck. Es gibt immer etwas an dass man sich errinert, das bleibt. Und auch wenn nach Niederlagen der Frust oft tief sitzt und man sich fragt, warum man es sich überhaupt antut. Haben wir (der großteil der ewigen Treuen) in Wahrheit eine Wahl?

I'm addicted and i just can't get enough!



PS: ein Tipp an alle, die zufällig die Kantine am Fennerplatz besuchen: Bestellt einen "Leabahoka", die Küchencrew weiss inzwischen was gemeint ist und wird euch als Vorarlberger identifizieren.






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