Montag, 19. Dezember 2011

...und täglich grüßt der Aufstieg!

Das ist man ja eigentlich nicht gewöhnt. War die erste Phase der Winterpause sonst immer erstmal von Ruhe geprägt, so war es in diesem Jahr doch gleich von Beginn an recht turbulent. Spielerabgänge, potenzielle Neuzugänge und Testspieler und, und das war wohl das überraschendste Ereignis seit 1022 Tagen: der Termin für die Jahreshauptversammlung wurde bekanntgegeben: 29. Februar 2012. Allein der Fakt, dass der Vorstand nun offiziell und in Zahlen und Fakten, und von der Presse beäugt bekanntgeben wird wie es unserem Verein geht und wohin es gehen soll, und wie das möglich gemacht wird lies einen fast ein paar Dinge übersehen. Nach mehrmaligem Lesen des Artikels, den unser Propaganda..., äh, Medienpartner vol.at präsentierte fielen einem dann doch noch ein paar interessante Dinge ins Auge.


Zuerst mal die Suche nach einem neuen Kuratorium. Neues Kuratorium? Neues? Natürlich wurde das Alte durch das Ableben von Wolfgang Glatz dezimiert, aber warum ein neues Kuratorium. Laut Artikel suchen die "Bodenseestädter" eben dieses. Nun, ich kann mir schon vorstellen welche Bodenseestädter das sind. Ich tippe mal auf den Vorstand. Die Aufgaben des Kuratoriums sind die Überwachung des Vorstands und die Suche nach Sponsoren. Zumindest wenn ich das von der damaligen Präsentation noch Richtig im Kopf habe.

Da wird sich unsere Führungsriege sicherlich aufmerksame, engagierte und kritische Köpfe zusammensuchen, die ihre Arbeit kontrollieren. Ein Vorstand sucht sich die eigenen Kontrolleure. Wie wäre es wenn Steuersünder sich selbst den geeigneten Finanzbeamten suchen? Oder Gefangene die eigenen Wärter? Klingt doch vielversprechend. Einen Kommentar zum aktuellen Kuratorium verkneife ich mir mal. Deren Arbeit im Hintergrund hatte wohl vorallem den Zweck, sich stets in eben diesem aufzuhalten. Da hätte man gleich die 4 Eckfahnen im Stadion ins Kuratorium wählen können, die lassen sich wenigstens bei jedem Heimspiel sehen!


Doch halt, im ersten Absatz findet sich noch etwas Bemerkenswertes. In spätestens 2 Jahren Profifußball!!! Vor knapp einem Monat beim Heimspiel gegen St. Johann waren es noch 3 Jahre. Wieso regen wir uns über den Vorstand auf, wenn er es innerhalb von nicht einmal einem Monat geschafft hat den Aufstieg um ein Jahr zu beschleunigen! Und "es wird nur Verstärkungen geben, die auch bereit sind mit uns diesen Weg zu gehen" sagt Interimspräsident Jürgen Rupp. Na, dann waren die bisherigen Verpflichtungen wohl nur zum Spaß hier, die gehen nämlich seit mehr als 4 jahren den Weg mit und damals hieß es schon Profifußball. Und so langsam werden eben diese ungeduldig, lässt man den Worten nicht bald Taten folgen. Verlässt der Spielerstamm den Klub wird man wohl längere Zeit in Sachen Aufstieg nichts mitzureden haben.

Aber nicht nur die Spieler müssen ab sofort endlich den Weg des Vorstands mitgehen. Bei der Suche nach dem neuen Obmann "w
ird den potenziellen Kandidaten eine klare Linie vorgegeben".
Was wir kritischen Fans, die Leute denen der Bregenzer Fußball am Herzen liegt und die den Verein mit Ihrer Anwesenheit, der Mitgliedschaft, Saisonkarten usw. immer unterstützt haben, uns nun fragen ist: Wohin geht der Weg? Wie sieht die klare Linie aus?

Denn außer dem Schlagwort Profifußball hört man nichts, aber auch gar nichts was auch nur den geringsten Hinweis geben könnte wie dieses Ziel sportlich und finanziell erreicht werden soll. Naja, es werden noch 2 Workshops angekündigt, in der vor der JHV noch die Themen Sport, Wirtschaft und Infrastruktur durchgenommen werden um in diesen Bereichen gut aufgestellt zu sein. Doch ich frage mich ob allein für das 2. Thema 2 Workshops reichen.

Unterm Strich wird sich aber auch beim nicht erreichen der ausgegebenen Ziele der Großteil des Bregenzer Publikums nicht mit dem Vorstand beschäftigen. Es gibt ja immer noch Spieler und Trainer. Dann mal wieder ein neuer Trainer, dann mal wieder ein paar neue Spieler. Doch ist das wirklich das größte Problem das wir momentan in unserem Verein haben? Oder sind es Leute in führenden Positionen, die Presseerklärungen verfassen anstatt Probleme zu lösen, die erfolgreiche Jugendtrainer entlassen weil sie ehrlich die Situation einschätzen können und die bei Nachwuchsspielen so häufig anzutreffen sind wie bei Auswärtsspielen der 1. Mannschaft.

Die wirschaftlichen Grundlagen für einen Aufstieg, unverändert bzw. eher verschlechtert seit Aufstieg in die Regionalliga im Sommer 2007, sind einfach nicht da. Niemand in Bregenz, egal ob Vorstand oder Fan, will einen Aufstieg um jeden Preis! Aber sollte das Geld bzw. das Interesse für einen Aufstieg nicht da sein, muss dass auch so an die Öffentlichkeit. Doch welcher unserer "Medienpartner" wird wohl jemals die Vorgänge im Vorstand kritisch hinterfragen?

Das einzige was mich momentan noch positiv stimmt wenn es um den Bregenzer Fußball geht sind eine (vorallem auswärts) tapfer kämpfende Mannschaft, die sich trotz schwieriger Phasen in der Endphase der Hinrunde noch viele hochverdiente Punkte geholt hat, ein Trainerteam, das es jede Woche wieder geschafft hat das Team aufzurichten, neu zu motivieren und trotz fehlender Alternativen auf manchen Positionen immer wieder eine Lösung gefunden hat und natürlich die vielen anderen treuen Bregenzer Anhänger, die mehr und mehr einsehen, dass sich etwas ändern muss bevor es besser werden kann.




Zum Abschluss noch ein Dank an Werner Grabherr für seinen Einsatz in den vergangenen Jahren. Er war einer der wichtigsten Charaktere in der Mannschaft, die es geschafft hat uns in der Regionalliga zu halten und zu etablieren. Wir wünschen alles Gute für den weiteren Lebensweg.

Sonntag, 6. November 2011

Who the fuck is Szene Bregenz?!

Zu allererst: herzlichen Glückwunsch an unsere Mannschaft, die Leistungen gegen Seekirchen und jetzt gegen Dornbirn haben gezeigt was möglich ist. Das uns gegen den FCD der Dreier verwehrt blieb ist schade, aber auch mit dem Punkt (und damit überhaupt erst zum 2. Mal dass die Messestädter zu Hause 2 Punkte abgeben) können wir gut leben. Danke Jungs

Nun aber zu etwas anderem. Zu den Personen die Choreographien planen, malen und durchführen. Dasselbe gilt für Auswärtsfahrten und sonstige Treffen. Diese Personen geben mehr oder weniger die Richtung vor. Alle Fanklubs haben hierbei eine Stimme, je nach Engagement mehr oder weniger, aber keiner bleibt ungehört.

So war auch beim Spiel gegen den FC Dornbirn eine gemeinsame Fahrt geplant. Und auf dem Hinweg lief auch alles problemlos ab. Während dem Spiel auch keine sicherheitstechnischen Probleme (auf die sich der ORF und das Medienhaus wohl nur so gestürzt hätten). Was wirklich störte war die, trotz der wirklich hohen Anzahl an "Fans", Stimmung. Hier fehlte bei vielen einfach der Bezug zu dem Ganzen, einfach das Grundinteresse. Im 2. Durchgang besserte sich die Situation, die Mannschaft wurde wieder mehr unterstützt. Aber mit den Gesängen hielten die wenigsten auch direkt den Bezug zum Spiel!

Nach dem Schlusspfiff verabschiedete sich die Mannschaft fast geschlossen und sah man in die Gesichter der eigenen Kurve stellte sich bei vielen doch die Frage: "was mache ich hier", hatten doch einige andere Intentionen warum sie zu diesem Spiel kamen. Speziell in spielentscheidenden Momenten in denen wir einem Auswärtstor wirklich sehr nahe waren fehlte oft die Verbindung und auch das Interesse zum Geschehen auf dem Rasen. Trotzdem, die Stimmung in der 2. Hz war gut. Insgesamt war der Auftritt in Ordnung. Was jedoch knapp eine Stunde nach dem Ende des Spiels passierte hatte nichts, aber auch gar nichts mit dem Spiel, unserem Verein und der Szene Bregenz zutun.

Es waren 5-6 politisch motivierte Personen, Leute die teilweise früher in der Kurve standen aber auch Leute die erst seit kurzem bei einigen, wenigen Spielen in der Kurve standen. Diese Leute bewegten sich in Richtung des Fanzelts des FC Dornbirn, und das nur mit einem Ziel - Provokation, Ausschreitung, kurz gesagt für diese Personen etwas "Action". Nur war das nicht von Erfolg gekrönt. Die Gastgeber ließen sich auf nichts ein, hatten kein Interesse an einer körperlichen Ausseinandersetzung. So ziehten sich diese nicht direkt mit der Szene Bregenz in Verbindung stehende Personen kurzfristig zurück. Dann wurden die Geschichten erzählt, was doch die Dornbirner den "Opfern" alles angetan hätten, wie sehr diese auf "etwas" aus seien.

Dann gab es kein Hinterfragen mehr, keine Logik, wie die Lemminge sich über die Klippe stürzen lief der Rest den Erstgenannten hinterher und ging auf Konfrontationskurs mit den Dornbirner Fans. Es gab während dem Spiel keine Dornbirner Provokation, auch nach dem Spiel nichts was so ein handeln auch nur irgendwie rechtfertigen würde. Es waren nicht an unserem Klub, an unseren Farben, an unserer Kurve, an Bregenz, am Fußball, kurz gesagt nur an Ausschreitungen Interessierte, die voraus liefen. Doch leider auch der Rest verschwendete keinen logischen Gedanken und lief einfach mit.

Was bleibt ist Enttäuschung. Trauer über einen hochverdienten Punkt und eine zumindest teilweise gute Stimmung die unterm Strich wieder gar nichts wert ist. Die Personen die heute nach dem Spiel als erste auf Konfrontation aus waren interessiert die Szene Bregenz nicht, interessiert keine Konsequenzen unter denen der Rest der Aktiven zu leiden hat. Was erwarten wir Differenzierung und keine pauschalen Urteile wenn man sich selbst von irgendwelchen Extremen lenken und leiten lässt und dabei jeden Menschenverstand auf der Strecke lässt.

Unter diesen Voraussetzungen ist jede Art von Verbesserung, von Entwicklung und von Zukunft der Kurve nur ein Hirngespinst. Auch die Verantwortlichen werden sich freuen über die entgegenkommende Ablenkung und Fakten die eh nur von "Randalierern" verbreitet werden.

Langsam muss jeder selbst wissen was er will. Gehts weiter nur um Abenteuer und ein bisschen Action oder bringen wir unsere Farben, unsere Kurve, unseren Verein fantechnisch wieder in die Stellung in die er gehört. Es geht nicht um einzelne Personen, es geht um die gesamte aktive Fanszene von Bregenz, und hier sollten einige wirklich langsam aufwachen, denn auf diesem Weg den man momentan geht gibt es keine Zukunft. Auf diesem Weg wird allen die bisher vieles an Zeit, Geld und Herzblut in die Szene gesteckt haben ins Gesicht gespuckt. Wie beim momentanen Zustand unserer Vereinsführung wäre auch in unserem Fall das schlimmste einfach gar nichts zu tun. Es muss sich was tun.

Und nur zu Klarstellung. Der Vorstand tut auch nichts zur Verbesserung der Lage. Nur mit dem Finger auf die Beteiligten zu zeigen und in Zeitungen und Online Medien von Hilflosigkeit und grenzüberschreitenden Maßnahmen zu sprechen bessert nichts und verschlimmert die ganze Situation nur noch.

Auch der Schreiber dieser Zeilen könnte sich ganz einfach von dem Ganzen distanzieren, sich ganz wo anders hinstellen, sein "eigenes Ding durchziehen". Aber bringt das irgendwas weiter? Nein! Moralapostel gibt es genug in unseren Gefilden. Personen die wirklich etwas verändern und verbessern wollen sind rar. Und auch wenn es nur ein kleines Grundgerüst ist, ein Hinweis den man an andere gibt dass manches geht und manches nicht geht. Diese direkte Einflussnahme ist um einiges vielversprechender als jeder neue vom Medienhaus veröffentlichte Artikel in denen man von irgendwelchen Maßnahmen predigt die in der Presse gut klingen aber in der Realität einfach nicht funktionieren bzw. in keiner Weise durchgeführt werden.

Das Wichtigste ist eine richtige Grundeinstellung, eine Identitätsbildung die von der momentanen Vereinsführung oft und gerne aufgrund persönlicher Interessen verhindert wird. Man muss wissen warum man ins Stadion geht, für wen man ins Stadion geht, was man erreichen will. Der Erlebnistourismus darf keine Zielgruppe mehr sein, was die Szene Bregenz braucht ist Beständigkeit, und achten die wirklich treuen und auch älteren Aktiven auf Gleichgesinnte könnte relativ schnell klar sein wohin es gehen kann, soll, muss.

Für die Szene, für die Kurve, für Bregenz
Fogi im November 2011

Freitag, 28. Oktober 2011

Zurück in die Vergangenheit


Warf man beim letzten Spiel gegen St. Johann einen genaueren Blick in die Stadionpost hatte man irgendwie ein dejá vue. Ein starkes Gefühl, dass man das alles doch schon mal gelesen bzw. gehört hat. Man liest vom Glauben an Trainer und Mannschaft und von Profifußball in Bregenz, und zwar in 3 Jahren.

Offiziell dem Trainer den Rücken zu stärken ist jetzt nichts Spezielles, das gibt es überall. Dass gleichzeitig im Hintergrund die Unruhe steigt ist auch nichts Ungewöhnliches. Aber in Wahrheit ein Ultimatum zu stellen, und gleichzeitig in der Stadionpost von Vertrauen zu hören, ist dann doch etwas sehr übertrieben. Mladen Posavec kann momentan zu Recht als die ärmste Sau - man entschuldige mir den Ausdruck - von Bregenz genannt werden. Spiele, die man dominiert aber nichts zählbares mitbringt, Fehler die sofort mit Gegentoren bestraft werden und Spiele die auf der Kippe stehen aber am Ende immer mit dem schlechteren Ende für uns ausgingen (obwohl man mehrmals nach Rückstand zurückgekommen ist, also die Moral stimmt) . So lässt sich kurz und knapp der bisherige Saisonverlauf beschreiben.

Wir sind nicht so schlecht wie es der Tabellenplatz aussagt. Die Liga ist verdammt nah beisammen. Aber natürlich, davon kann man sich alles nichts kaufen. Die Verunsicherung der Mannschaft steigt von Spiel zu Spiel, man hat gesehen dass es bis zum Ausgleichstreffer gegen St. Johann guten Fußball zu sehen gab, Chancen wurden herausgespielt. Nach dem Gegentor und dem Raunen das durchs Oval drang war die Mannschaft dann wie gelähmt. Dass allerdings bei den aktuellen Zuständen die Mannschaft überhaupt noch punktet, und das Trainerteam die Spieler fokussieren kann, ist bemerkenswert, denn wer ein bisschen hinter die Kulissen schaut erkennt schnell - sportlich haben wir momentan das kleinste Problem!

Wir können sehr froh sein, dass wir inzwischen einen guten Stamm an Spielern haben, ein Grundgerüst von dem unser Team lebt. Doch selbst der treuste Spieler sieht früher oder später, dass es bei seinem Herzensverein kein wirkliches Bestreben gibt weiter nach vorne bzw. nach oben zu kommen. Und da kommen wir zu Punkt 2. In 3 Jahren gehts in die 1. Division. 1 Obmann, 2 Trainer, 3 Saisonen und viele gekostete Nerven früher hieß es dasselbe. Und was hat sich seitdem getan? Wir haben ein neues Klubheim.

Nur zur Klarstellung, das neue Klubheim ist ein toller Treffpunkt und sehr wichtig für den gesamten Trainings- und Spielbetrieb unseres Vereins. Wichtig für die Jugend, die ja vor allem der Grund war unseren Klub neu zu gründen, zumindest offiziell. Apropos Jugend - haben Sie sich schon einmal mit den Spielereltern unserer U15, U17 oder 1b Spieler unterhalten? Da zeigt sich mitunter der wirkliche Stellenwert, der unser Verein der Jugend gibt. Speziell in der Kostenaufteilung was Ausrüstung und Reisekosten angeht, geht der Ungläubigkeitsfaktor ziemlich nach oben. Das Fernbleiben des gesamten Vorstands beim letztjährigen Finalsieg der U15 in der Vorarlberger Meisterschaft und der Auszeichnung unserer U17 für 1. Platz im oberen Playoff in Bludenz darf hier wohl nur noch als Tüpfchen auf dem i bezeichnet werden. Unser Cheftrainer war übrigens anwesend.

Aber zurück zum Ziel Aufstieg - inwiefern ist es jetzt realistischer in 3 Jahren oben zu sein als vor 3 Jahren, abgesehen davon, dass Rivella noch den gesamten Hauptsponsor Beitrag bezahlt hat und jetzt nur noch die Hälfte. Sagen wir, das Team landet nach einem unglaublichen Lauf in der Rückrunde auf dem ersten Platz (Die Lizenzfrage lassen wir jetzt mal außen vor). Wie bitte soll ein Aufstieg finanziert werden? Wie schauts finanziell überhaupt aktuell aus?  , das erfährt man ja als zahlendes Mitglied, wie ich eines bin, normalerweise in der JHV, nur haben wir leider schon seit 2. März 2009 keine Jahreshauptversammlung mehr gehabt. Aber wenigstens haben wir eine gute Vereinsführung, halt! Führung? Obmann? Ach ja, das ist ja auch schon wieder mehr als ein Jahr her.

De facto sind die Aussichten auf Profifußball in 3 Jahren um einiges schlechter als damals. Aber sportlich ist die Mannschaft von der Basis her im Moment sehr gut aufgestellt. Mit Verstärkungen in der Offensive (wie von Posavec schon vor der Saison gefordert aber nicht erfüllt) werden wir noch einige Spiele in dieser Saison gewinnen. Laut Stadionpost müssen diese Spieler natürlich ins Konzept passen. Dass unsere aktuellen Spieler nach und nach erkennen dass es in der Vereinsführung kein Konzept gibt ist ein anderes Thema. Aber ja, so langsam wachen die 3-400, die immer noch regelmäßig ins Stadion kommen, auf. Wir alle sind der Verein, wir alle sind Bregenz. Und Bregenz ist weit mehr als die Resultate auf dem Rasen. Und in der momentanen Lage werden diese leider immer mehr zur Nebensächlichkeit. (Und das sagt jemand, der in den letzten 7 Jahren nicht mehr als 10 Spiele verpasst hat, egal ob heim oder auswärts und ob Test- oder Pflichtspiel. Das hat sicher nichts mit Gleichgültigkeit zu tun!) Das schlimmste was man jetzt tun könnte, ist weiterhin nichts zu tun. Spätestens seit dem tragischen und unerwarteten Tod von Wolfgang Glatz (nochmals Beileid an Familie und Freunde) stagniert unser Verein. Er war der Letzte, der wirklich etwas vorangetrieben hat. Offiziell ist alles in Ordnung, doch wenn die ersten Leistungsträger den Verein verlassen um in Dornbirn, Feldkirch, Eschen oder bei Altachs Amateuren ihre Schuhe zu schnüren, Vereine die auf lange Sicht überhaupt keine Aussicht haben sich im Profifußball zu etablieren, wird schon die nächste populistische Aussendung über vol.at und Stadionpost verbreitet. Alles in Ordnung, in 3 Jahren gibts Profifußball. Ja, im TV im neuen Klubheim...

AUFWACHEN BREGENZERINNEN UND BREGENZER!


PS: Diese Zustände sind unteranderem der Grund, das die Fantransparente aktuell Heim und Auswärts aus Protest verkehrt herum hängen, nicht die sportliche Situation.

Freitag, 16. September 2011

Pleiten, Pech und Gelb-Rote Karten Teil 2

SWB - WSG Wattens

Nach dem Cuperfolg gegen Meiningen ging es weiter gegen den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer aus Wattens. Auch da gab es wieder sehr sehr viel gutes zu sehen, aber wiederum wurden vorne die Tore nicht gemacht und hinten, speziell im Aufbauspiel, jeder Fehler bestraft. Also stand neben einer unnötigen gelb-roten Karte für Hagspiel auch eine 2:0 Niederlage zu Buche. Die Luft wurde etwas dünner und beim aktuellen Vorstand war klar, ohne vollen Erfolg nach den Spielen gegen Neumarkt und die Salzburger Austria wäre es das wohl gewesen mit Mladen Posavec und die Verantwortlichen ziehen den nächsten 1 1/2 Jahresplan aus dem Hut. Zum Glück sollte es anders kommen.

Fantechnisch kam zumindest ich und nicht mal eine Hand voll andere wieder ins Stadion. Allerdings ohne Transparente oder Fahnen. Blos keine Meinung machen. Ist wohl auch der Grund für den gnädigen Wiedereinlass des Verfassers. Wenn jemand wie ich vor dem Stadion steht fällt es eben mehr Leuten auf, als wenn ich im Stadion protestiere. Doch sollte sich die Situation in Sachen Meinungsäusserung durch Transparente nicht bessern, wird es wieder vor das Stadion gehen.


Einzige Neuigkeit in diese Richtung war beim Spiel die Information, dass der Vorstand nach und nach doch Anfangen will das Bildmaterial auszuwerten und gezielt Stadionverbote zu erteilen. Allerdings mit einem großen Haken: Zum Einen wird allen, die sich nach dem Spiel aus dem Stadion begaben ein Verbot gegeben (was die Stadionverbote wiederum willkürlich werden lässt, da es doch einige Personen gibt, die sich nach dem Match gleich nach Hause begeben). Zum Anderen hört man noch nichts in Sachen Vorsprachrecht beim Verein, wie es auch schon zuvor möglich war.

Es bleibt weiter dabei, dass der Verein offensichtlich keinerlei Interesse an Fans hat, jeder kleine Aufwand den die Fans bringen wird als unnötig angesehen. Es gibt einfach keine klare Linie. Die Medienberichterstattung nach dem Derby hat uns alle getroffen, nicht nur die Verantwortlichen. Insofern sind wir alle Opfer. Doch wie im Leben heißt es auch im Fussball in guten wie in schlechten Zeiten. Und das zeigt sich eben auch jetzt bei uns im Verein. Wenn man jetzt von Vorstandsmitgliedern hört wie sehr sie alles "anscheißt" und dass sie am liebsten alles hinwerfen würden ist das doch mehr als übertrieben. Natürlich hatte der Vorstand viel Stress in den letzten Wochen, natürlich war die Situation mit den eigenen Sponsoren nicht einfach. Doch nach mehr als einem Jahr ohne negative Vorkommnisse (in Sachen Fans) und auch sonst nicht mehr Arbeit als sie jeder andere ehrenamtliche Funktionär eines Fussballklubs in der Regionalliga hat gleich jedes Amt abzugeben und den schwarzen Peter 15-20 Fans zuzuschieben, dass ist doch sehr sehr einfach meine Herren.

Aber da sieht man natürlich auch wem der Verein wirklich am Herzen liegt und wem es nur um das öffentliche Renomee und dem Eintrag im Lebenslauf geht. Es liegt im Interesse von uns Allen, dass der Verein in einem guten Licht steht. Aber speziell in "Medienhaus Country", dem Land, dessen Meinung einzig und allein von den Schwarzachern und dem Austria Lustenau Mitglied Christian Ortner gebildet wird, ist das leider nicht immer so leicht. Selbst in den eigenen Reihen finden sich Personen, denen eine gute Schlagzeile oder ein "viel geklickter" Eintrag auf vol.at mehr Wert ist, als unser Verein. Denn eben dieser "Medienpartner" war es, der von "Jagd auf Lustenauer Fans" sprach. Ein Highlight des Vorarlberger Sensantionsjournalismus auf Kosten des Vereins und seiner Fans. "Sind eh die Fans schuld, wir berichten ja nur darüber" - Doppelmoral ole.

Aber kein Problem, diese Personen vertreten ja gleichzeitig auch den Verein, haben anscheinend allein das Recht darauf, handeln nur in seinem Interesse. Wie viel man von Mitgliedern oder Saisonkartenbesitzern hält zeigt schon allein das Verzichten auf jegliche Extra Leistung. Nicht mal eine Mitgliedskarte ist vorhanden. Jahreshauptversammlung, die erste nach knapp 3 Jahren, findet angeblich im Herbst statt, Termin gibts natürlich noch keinen. Obmann - nix, sportliche Zielsetzung - nix öffentlich gemacht, längerfristige Ziele und andere Neuigkeiten in wirtschaftlichen Belangen des Klubs - nichts. Seit etwa 3 Jahren dürfen wir raten was sich hinter den Kulissen tut. Die Zeit der Dankbarkeit ist vorbei - langsam kommt die Zeit des "Weiterkommens" (in allen Belangen!) - ob das allerdings im Interesse des Aktuellen Vorstands wäre, bilden Sie sich selbst Ihre Meinung!
TSV Neumarkt - SWB



Erst 40 Minuten vor Spielbeginn traf unsere 11, dank einem Riesenstau vor München, in Neumarkt ein. Der Ankick wurde dementsprechend um 15 Minuten nach hinten verlegt. Es kam einem allerdings so vor als wäre unser Team noch immer im Bus. 1. Minute böser Abspielfehler im Aufbauspiel, 1:0 für die Gastgeber. Einmal mehr muss man von Beginn an etwas hinterherlaufen. Es dauerte einige Zeit bis sich unser Team von diesem Schock erholte. In Minute 20 bekommen wir den Ball nicht weg und es steht 2:0. Danach das erste mal so etwas wie Glück. Unsere Jungs versuchen über Kampf ins Spiel zurück zu kommen, wir erhalten aus guter Distanz einen Freistoss und Ibi Erbek zeigte seine Klasse und versenkt ihn unhaltbar im kurzen Eck. Wir waren zurück im Spiel. Vor der Pause noch ein weiterer Schock - Predi lag verletzt am Boden, nachdem er einen langen Ball an die Strafraumgrenze erfolgreich klärte, dabei aber von einem Neumarkter mit gestrecktem Bein niedergestreckt wurde. Er wurde böse am Knie erwischt, konnte allerdings fertig spielen und noch das ein oder andere mal glänzen! Ein Einsatz gegen Salzburg ist fraglich. Gute Besserung Papi ;) !

Nach dem Wechsel kam mit dem eingewechselten Pekala sehr viel Schwung ins Spiel. So war es dann Roman Ellensohn der den Ausgleich erzielte. Im Anschluss hatte unser Team mehrere Möglichkeiten das Spiel komplett zu drehen, doch Pekala und Yasar vergaben beste Möglichkeiten. In der letzten Viertelstunde ging es hin und her, doch unser Team lies immer mehr nach. Nachdem die Neumarkter bereits eine 1000%ige Chance vergaben war es dann in Minute 90 soweit. 3 Sekunden Zeit um zu Flanken, am langen Eck kommt komplett frei ein Neumarkter angelaufen und er versenkt den Ball eiskalt im Tor. Blöde Gegentore durch Fehler die nicht passieren dürfen, mit viel Arbeit muss man sich wieder zurück ins Spiel kämpfen und in der Schlussphase bringt man sich selbst um einen verdienten Punkt. Trotz großer Enttäuschung verabschiedete sich doch ein großer Teil der Mannschaft vom Mitgereisten.

Es war eine der schwächeren Leistungen unseres Teams in diesem Jahr, dennoch stimmte die Moral und ein Punkt wäre verdient gewesen, mit etwas Glück wäre der Sieg rausgesprungen. Das Grundgerüst passt, der Kader ist gut. Offensiv ruhen die Hoffnungen auf dem wiedergenesenen Alibabic, Cavcik zeigt noch zu wenig. Diese Mannschaft kann gewinnen, doch der Knopf ist noch immer nicht aufgegangen. Gegen die Salzburger Austria wäre der perfekte Zeitpunkt endlich durchzustarten.


Übrigens, das Kopfschütteln über die von unserem Vorstand gesetzten Maßnahmen hat nun auch schon Neumarkt erreicht. Echtes Verständnis für das vorgehen der Verantwortlichen hat man bisher noch nirgends gehört.


 

Freitag, 2. September 2011

Pleiten, Pech und Gelb-Rote Karten Teil 1

FC Pinzgau Saalfelden - SWB

Das erste Auswärtsspiel der laufenden Regionalliga Saison brachte uns zum Aufsteiger nach Saalfelden. Nach kurzem Fussmarsch erreichte man schon das schön gelegene, für RLW Verhältnisse recht nette Stadion. Nach erfolgter Beflaggung und Begrüßung eines alten Freunds aus Pasching (FGSEH), konnte man sich auch noch über 4 weitere anwesende Bregenzer freuen. Für einen Freitagstermin (Dank des übervollen Terminkalenders leider unausweislich) sehr nett, noch netter allerdings das alle, egal ob Aktiver oder "Normalo" gemeinsam das Match verfolgten. Auch die gemeinsamen Klatscheinlagen bei Standards sorgten für etwas Verwirrung unter dem Heimpublikum - Heimspiel in Saalfelden! Danke nochmal dafür! Beim Einlauf der Mannschaften konnte man erstmals das neue Auswärtstrikot erblicken. Schwarzes Oberteil, schwarze Hose, schwarze Stutzen. Wirklich sehr fein anzuschaun, und sicher auch einen Kauf wert. Allerdings gibts im Fanshop trotz mehrfacher Nachfrage leider kein Angebot - schade.

Nun zum sportlichen, und da legte unser Team gleich ein ordentliches Tempo hin. In den ersten 15 Minuten war es schon speziell, wenn es die Gastgeber schafften den Ball aus der eigenen Hälfte zu befördern. Chance um Chance wurde herausgespielt, leider keine genutzt. Dann nach 15 Minuten frühzeitiger Wechsel wegen der Verletzung von Altuntas und eine Saalfeldner Mannschaft die nun viel früher begann anzugreifen. Diese beiden Faktoren sorgten in unserem Team für Probleme, allerdings hatte man die Partie noch immer im Griff. Große Gefahr entstand kaum, sonst war Predi sicher zur Stelle. Größte Chance im ersten Durchgang durch Tomasz Pekala, der den Ball am 5er mit der Hacke leider nicht im Tor unterbringen konnte, aber wohl keine Zeit mehr hatte sich umzudrehen.

Nach dem Wechsel noch keine großen Chancen, doch dann ein weiter Ball an unsere Strafraumecke. Laufduell, Predi kommt raus. Der gegnerische Stürmer spitzelt ihm dem Ball gerade noch weg, erläuft sich im Anschluss den Ball gerade noch vor der Auslinie, unser Verteidiger stolpert. Der Ball wird reingespielt. Predi eilt zurück, 2 Verteidiger decken das Tor ab. Es vergehen fast 30 Sekunden während der gesamten Aktion. Nach 2fachem Antäuschen versenkt dann der andere Stürmer den Ball im kurzen Eck. Komplett gegen den Spielverlauf das Gegentor. Doch unser Team lies sich nicht lange entmutigen, weiter spielte man nach vorne, auch wenn im 2. Durchgang nicht diese Großzahl an Chancen da war, über das gesamte Spiel gesehen hätte sich Saalfelden über ein 4 oder 5:1 nicht beschweren können. Aus Kontern hätte der Fusionsverein fast noch ein 2. Tor erzielt. Dann der Schlusspfiff, die Ernüchterung. Selten trotz solcher Überlegenheit eine Niederlage gesehen. Der Mannschaft war nach dem Schlusspfiff die Ungläubigkeit anzusehen. Vielleicht ein Spiel, das der Mannschaft bis heute noch im Hinterkopf sitzt und sie etwas blockiert.





Auch noch erwähnenswert der erste Halt des "Bregenz Next Top Obmann" Castings. Unter den ersten Kandidaten aus dem Salzburger Land auch der Vizepräsident der Gastgeber. Bregenz dankt für die Teilnahme, ob Ihr es auch zum Recall schafft erfahrt ihr am Ende der Saison! ;)






SWB - USK Anif

Nach der Anfangsphase und einigen 100%igen Chancen für die Gäste befürchtete man schon das Schlimmste, doch dann, dann setzte Tomasz Pekala seinen Alleingang an - 1:0, dann kombinierte sich unser Team toll auf den Flügel zu Kara, dessen tolle Flanke von Hagspiel eiskalt im Tor untergebracht wurde - 2:0 und dann konnte sich auch unsere wohl heißeste Aktie für die Zukunft unter den aktuellen Jungspielern, Elvis Alibabic, in die Torschützenliste eintragen - 3:0. Was für eine tolle erste Hälfte, sowas bekam man als Bregenzer lange nicht mehr zu sehn (Zuletzt am ehesten gegen die Union Innsbruck, die aber bei weitem nicht das Format von Anif an diesem Tag hatte!).





Dann der Beginn des 2. Durchgangs, und damit auch der Beginn des Zitterns. Lange Zeit hatte unser Team das Spiel gut im Griff, hatte die Chance aus Kontern weiter zu erhöhen. Doch wir machten uns selbst das Leben schwer. Beide Innenverteidiger sahen innerhalb von nicht mal 10 Minuten gelb-rot. War der erste Platzverweis noch relativ gerechtfertigt und lies sich nicht vermeiden, spottete der 2. Ausschluss jeder Beschreibung. Der Schiedsrichter hatte die Partie nicht mehr im Griff, griff vorallem auf Anifer Seite auch viel zu spät in die Tasche. Konnte sich Predi wie schon zu Beginn auch in dieser Phase einige Male beweisen, konnte er 15 Minuten vor Schluss nichts machen. 3:1. Dann ging es drunter und drüber, richtig gefährliche Konter konnten wir nicht mehr aufbauen und hinten brennte der Hut. Man fing gerade an sich langsam mit dem Sieg anzufreunden, da kam ein steiler Ball in den Strafraum. Hagspiel will in aus dem Strafraum feuern, der Ball rutscht ihm über den Rist und fliegt genau in die Ecke, keine Chance für unsere Nummer 1. So stieg der Puls nochmal gewaltig an, die 3 angezeigten Minuten Nachspielzeit wurden vom Schiedsrichter noch in abgeklärter Weise um 2 Minuten verlängert, doch dann entschloss er sich doch noch Abzupfeiffen. Der verdiente Sieger nach einem tollen Spiel hießt Bregenz. Und darauf lässt sich doch aufbauen und mit Vorfreude nach Kufstein blicken, wären da nicht die 2 gesperrten Innenverteidiger gewesen.


FC Kufstein - SWB

Kufstein, ein paar schöne Auswärtsfahrten, ein paar mal guter Support, einige Male gute Leistungen unserer Jungs, doch bisher nur einmal auch einen Punkt mitgenommen. Kurz gesagt - kein guter Boden. Jedoch spricht der Sieg gegen Anif im Spiel zuvor für uns, die 2 mit gelb-roter Karte gesperrten Innenverteidiger Yildiz und Grabherr gegen uns. Gerade die Verteidigung, die uns neben dem Sturm, im Moment am meisten Kopfzerbrechen bereitet also recht ausgedünnt was das Spielermaterial betrifft. Unsere Lösung in diesem Fall war Einsle auf der linken Aussenbahn, Innenverteidigung mit Neunteufel und Erbek, rechts Breitenberger. Nun ja, zugegeben, da gibts auch schlechtere Lösungen. 

Beim dummen und frühen Gegentor zum 1:0 für Kufstein konnte, nach blödem Fehler im Mittelfeld beim Aufbauspiel, die neuformierte Abwehr jedenfalls nicht wirklich glänzen. In der Anfangsphase kam kurz die Errinerung an das 6:0, den Abschuss in der Aufstiegssaison, jedoch überstand unser Team diese schwierige Phase ohne weiteres Gegentor. Mehr oder weniger aus dem Nichts dann unser erster Auftritt vor dem gegnerischen Tor, ein Pfiff, ein Zeichen des Schiedsrichters, Elfmeter. Doch der ansonsten sichere Pekala vergab diese große Chance zum Ausgleich. Und das sollte sich rächen, kurz darauf Elfmeter gegen uns, Predi im falschen Eck, 2:0. Danach trotz enormer Hitze weiterhin ein flottes Spiel, auch wir erspielten uns Chancen, auch wenn diese nie wirklich zwingend waren, den immer noch besseren und stets aus Kontern gefährlichen Kufsteinern gelang bis zur Pause auch nichts mehr.

Im 2. Durchgang übernahm unser Team mehr das Kommando, doch auch die besten Chancen wurden vergeben bzw. vom guten Kufsteiner Torhüter vereitelt. Das letzte Quäntchen Glück in Verbindung mit Killerinstinkt vor dem Tor, das fehlte uns an diesem Tag. Bis auf die verschlafene Anfangsphase und den vergebenen Elfmeter spielte man wieder ordentlich mit, aber das allein bringt keine Punkte. Den letzten Punkt in dieser Partie setzten die Gastgeber. 3:0 kurz vor Schluss. Die Mannschaft verabschiedete sich diesmal geschlossen von den Mitgereisten, war heute auch wieder erlaubt wie`s scheint...

Die Aktiven hingen Ihre Transparente aus Protest verkehrt herum auf. Und wie schon beim Heimspiel gegen Anif gab es auch beim Kufsteiner Publikum und den Verantwortlichen viel Kopfschütteln in Anbetracht der Maßnahmen des Bregenzer Vorstands. Stellt sich die Frage wer dann unterm Strich wohl mehr die Reputation unseres Vereins in Österreichs Fussballlandschaft verschlechtert hat.



SK Meiningen - SWB

VFV - Cup, einmal mehr geht es in die Niederungen des Vorarlberger Fussballs, wieder etwas Abwechslung im grauen Regionalliga Alltag (auch wenn er was die Gegner angeht schon mal grauer war, als aktuell) und die Chance sich einen weiteren Titel auf den Briefkopf zu setzen. Gegner an diesem Tag war ein alter Bekannter aus der Landesliga nach der Wiedergründung. Damals gab es ein langweiliges 0:0 zu bestaunen. Beim letzten VFV Cup Spiel am selben Ort konnte man sich nach einem 0:0 nach regulärer Spielzeit erst im Elfmeterschießen durchsetzen, am Ende dieser Saison winkte der VFV Cup Titel. Und auch diesmal sollte es uns der jetztige Vorarlbergligist nicht leicht machen. Trotz Überlegenheit konnten wir uns einmal mehr nicht in die Torschützenliste eintragen, Meiningen auf der Aussenbahn angetrieben vom Kunstradfahr Weltmeister erspielte sich auch ein paar gute Möglichkeiten. Selbst ein Sturmlauf unserer Jungs in den letzten Minuten brachte nichts, es ging ins Elfmeterschießen. Und dort agierte der beste Torwart der Regionalliga genau so souverän wie auch der Großteil unserer Mannschaft (einzig Kara vergab übers Tor). So zogen wir mit einem 3:1 nach Elfmeterschießen ins Achtelfinale. Gute Vorzeichen also. Dort wartet ein alter Bekannter - der FC Hard. Wird jetzt hoffentlich keine Gewohnheit einmal im Monat gegen den kleinen Nachbarn zu spielen. Solang es aber emotionale und packende Spiele mit dem besseren Ende für Schwarz-Weiß gibt, wie zuletzt in der Öfb Cup Vorrunde, bleibt nur zu sagen: keep 'em coming!


Donnerstag, 18. August 2011

Übers Ziel hinausgeschossen... oder - Der reale Irrsinn!

Als Fan hat man heutzutage nicht gerade das leichteste Los gezogen. Was in den Medien in Championsleague Vorberichterstattungen als "südländische Stimmung" bezeichnet wird, stellt im österreichischen Liga Alltag sofort eine Ausschreitung und Ausübung von Gewalt dar. Schritt und Tritt vor, während und nach dem Spiel wird man gefilmt, und wenn mal irgendwas passiert stellen Medien und Öffentlichkeit dann lieber gleich einen ganzen Verein und all seine Fans an den Pranger anstatt die wirklich "Schuldigen". So geschehen am 6. August 2011 und in der Woche danach.

Wie reagiert man nun als Verein darauf, in dieser schwierigen Situation unter dem öffentlichen Druck und im Interesse seiner Sponsoren und Mitglieder.

Nun, 6 Tage nach dem "Vorfall" gabs vom Verein folgende Presseerklärung:

Wir, der Vorstand und die Spieler des Rivella SC Bregenz distanzieren uns mit aller Deutlichkeit von der kleinen Gruppe Randalierer, die einmal mehr versuchten, ein schönes Fußballfest für ihre Zwecke zu missbrauchen. Der Vorstand hat auf seiner gestrigen Sitzung als Konsequenz der Vorfälle des vergangenen Wochenendes einstimmig beschlossen, dass alle Personen, die aufgrund des vorhandenen Foto und Videomaterials ausgeforscht werden konnten, mit einem Stadionverbot belegt werden. Als weiteres Zeichen unserer Ablehnung der Vorkommnisse wird der Heimfansektor zumindest für die Herbstrunde komplett gesperrt bleiben. Chaoten sind existenzielle Bedrohung für jeden Sportverein



Der Rivella SC Bregenz ist die sportliche Heimat für über 300 Kinder und Jugendliche; auf unseren Heimspielen begrüßen wir regelmäßig zwischen 500 und 800 wahre Fans unseres Vereins. In den vergangenen sechs Jahren haben alle Beteiligten hart und viel daran gearbeitet, den Rivella SC Bregenz als wirtschaftlich gesunden, sportlich erfolgreichen Hauptstadtverein aufzubauen. Wir werden es nicht zulassen, dass ein kleiner Haufen unverbesserlicher Chaoten uns allen die Freude am Fußball nimmt. Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie das Ansehen unseres Vereins derart beschädigt und die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helfer gefährdet wird.



Vernetzung und Zusammenarbeit mit allen Betroffenen



Wir möchten noch darauf hinweisen, dass es sich bei derartigen Vorfällen um ein Phänomen handelt, mit dem sich leider viele Fußballvereine im In- und Ausland befassen müssen. Wir werden künftig noch mehr versuchen, uns hier zu vernetzen, um gemeinsam mit Betroffenen und auch der Exekutive Lösungen zu finden.



Abschließend erlauben wir uns auch eine Kritik an der Form der Berichterstattung in den Vorarlberger Medien zu diesem Vorfall.

Mehrfach wurden in diesem Zusammenhang unrichtige Informationen veröffentlicht und generell in der Aufmachung der Eindruck erweckt, es habe sich hier um massive Ausschreitungen gehandelt. Wir bitten Sie ihrer Verantwortung gerecht zu werden und sich im Klaren darüber zu sein, welche Konsequenzen diese Form der Berichterstattung für die Betroffenen hat.

Wir stellen hiermit nochmals klar:



• Weder vor, während noch nach dem Spiel hat es im Stadion Ausschreitungen oder gewalttätige Vorfälle gegeben. Überhaupt hat es seit der Gründung des Rivella SC Bregenz keine Ausschreitungen im Stadion gegeben.



• Es kam nach dem Spiel zu keinen Ausschreitungen oder Schlägereien vor dem Stadion. Die Exekutive hat hier sehr schnell und professionell reagiert und die Chaoten an der Umsetzung ihrer gewalttätigen Pläne gehindert.



• Es gibt keine Anzeigen wegen strafrechtlicher Delikte; zwei Personen wurden kurzfristig wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt festgenommen – gegen 7 weitere Beteiligte gibt es Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten und Verwaltungsübertretungen.



• Nach Auskunft der Polizei gab es keine Verletzten.



• Die genannten und gezeigten Personen sind keine Fans des Rivella SC Bregenz. Es handelt sich hier um eine Gruppe unverbesserlicher Randalierer, die das Cup Spiel als Anlass genommen haben.



• Im Vorfeld des Spiels fanden Gespräche mit Vertretern aller Gruppen statt, deren Ergebnis gemeinsam mit den Erfahrungen der vergangenen Monaten dazu geführt hat, dass wir uns entschieden haben, dieser Personengruppe den Zutritt zu Stadion zu gewähren. Wir mussten leider feststellen, dass den Versprechungen der Chaoten leider kein Glauben geschenkt werden kann.



• Zu keinem Zeitpunkt waren die Besucher des Spiels durch die Vorfälle gefährdet, es kamen auch keine unbeteiligten Personen zu Schaden.



• Gut 2.500 wahre Fußballfans, darunter zahlreiche Austria Lustenau Anhänger, sorgten bei diesem Spiel für eine tolle Stimmung.





Auch noch erwähnenswert der Text auf der Titelseite der Stadionpost. Nach einer Erzählung über die schlimmen Zustände in England in den 1980er Jahren, einer kurzen Erwähnung der Vorfälle beim Wiener Derby und dem Satz "wie damals in England sind Gesetzesverschärfungen und gleichzeitig auch die Ausweitung der Polizeigesetze gefordert. Auch ein grenzüberschreitender Informationsaustausch zwischen den Vereinen und Polizeistationen wird notwendig sein." heißt es darin in den beiden letzten Absätzen:

Der SC Bregenz hat sich und wird sich auch immer von jeglicher Art der Gewalt und Extremismus distanzieren. Als Konsequenz aus den Vorkommnissen erteilt der SC Bregenz allen an den Ausschreitungen beteiligten Personen ein dauerhaftes Stadionverbot.

Wir lassen uns "die schönste Nebensache der Welt" nicht kaputtmachen!

Wer, wie ich und der großteil des Rests des gemeinen Volks des Lesens mächtig ist fasst danach nochmal zusammen:
  • Der Verein hat die Schuldigen ausgeforscht und als eine "kleine Gruppe Randalierer" betitelt und gibt Ihnen als Folge dessen Stadionverbot. Diese kleine Gruppe stellt demnach den gesamten Fansektor, weil dieser auch vorerst bis zum Ende der Herbstsaison geschlossen bleibt.
  • Auch in der Stadionpost heißt es nochmal "allen an den Ausschreitungen beteiligten Personen". Waren alle an den Ausschreitungen beteiligt?
Jetzt wird es etwas kompliziert, denn:
  • Der Verein kritisiert abschließend die Medien, die den Eindruck erwecken es hätten "massive Ausschreitungen" stattgefunden. Medienhaus und Co haben damit auch die Konsequenzen für die "Betroffenen" zu verantworten. Dass hierbei auch die Fans "Betroffene" sind wird natürlich nicht bedacht, Opfer durch die Medien ist hier allein der Verein.
  • Der Verein stellt klar, dass im Stadion bei diesem Spiel und auch sonst "nie etwas vorgefallen ist" und dass es "zu keinen Schlägereien oder Ausschreitungen vor dem Stadion kam". Dann konnte also de facto auch niemand an Ausschreitungen beteiligt sein, wenn es doch keine gab?!
  • Der Verein stellt klar dass "Es keine Anzeigen wegen strafrechtlicher Delikte gab; zwei Personen wurden kurzfristig wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt festgenommen – gegen 7 weitere Beteiligte gibt es Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten und Verwaltungsübertretungen" Mit 2 Rechtsexperten im Verein ist es komisch, dass Widerstand gegen die Staatsgewalt nicht als strafrechtliches Delikt genannt wird. Die Verwaltungsstrafen betreffen ausschließlich Pyrotechnik, die in geregelten Bahnen gezündet und auch zu keiner Spielunterbrechung oder Strafe für den Verein geführt hat. Abgesehen davon entspricht auch diese Aussage keinen "massiven Ausschreitungen" wie von den Medien präsentiert.
  • "Nach Auskunft der Polizei gab es keine Verletzten"
Soviel zu den Fakten, die uns der Verein präsentiert. Und was sind jetzt die wahren Schlüsse, die der Verein daraus zieht? Ganz logisch:

Stadionverbot für alle Fanklubmitglieder und Sympathisanten, egal ob beim Spiel bzw. danach anwesend oder abwesend!!!!
Klingt unlogisch? Nicht nur für euch!
Hier noch der Inhalt der dazugehörigen Email:



Hallo zusammen,
auf Grund Ihres aktiven Mitwirkens an den Ausschreitungen beim Samsung - Cup - Spiel gegen Austria Lustenau, machen wir von unserem Hausrecht Gebrauch und verhängen gegen die Mitglieder und Sympathisanten Ihrer "Fanclubs" für alle Spiele und Veranstaltungen unseres Vereines ein Stadionverbot bis auf Widerruf.



Mit Ihrem inakzeptablen Verhalten haben Sie den Ruf des Rivella SC Bregenz massiv geschädigt.



Bei Missachtung des Stadionverbotes werden wir gegen Sie gerichtlich vorgehen.





Es ist für uns nicht nachvollziehbar, dass all die persönlichen Gespräche offensichtlich nicht gefruchtet haben, sodass wir auf Grund Ihres rufschädigenden Verhaltens diese Maßnahme ergreifen mussten.



Mit sportlichen Güßen





Rivella SC Bregenz
Vorstand

Tja, da ist man doch erstmal Baff.
 
Anstatt, wie übrigens erst seit Anfang der letzten Saison in Bregenz praktiziert, die wirklich Schuldigen mit Stadionverbot zu belegen, packt man wieder den Holzhammer aus und hofft auch die Richtigen "mit"zutreffen. Werden die 7 Personen mit Anzeigen ausgesperrt, hätte man es verstanden. Auch wenn man, angesichts des medialen Drucks, die knapp 25 Personen, die sich direkt nach der Verabschiedung der Mannschaft vors Stadion begeben haben und dann hinter einer Polizeikette "gröhlten und pöbelten" mit Stadionverboten belegt (wie auch vom Verein in den Presseerklärungen beschrieben) hätte man es zumindest hingenommen. Aber diese "Lösung" spottet jeder Beschreibung.

Stadionverbote sind allgemein keine wirkliche Lösung, aber bei großen Spielen mit vielen "Fremden" im Stadion, die weder die Szene Bregenz noch den Bregenzer Fussball in irgendeiner Art und Weise respektieren oder unterstützen und nur an etwas "Action" interessiert sind eine logische Konsequenz. Der Szene angehörige Stadionverbotler bekamen im letzten Jahr die Möglichkeit ihr handeln zu erklären und unter Umständen nach einem halben Jahr auf Bewährung zurück ins Stadion zu kommen, so setzte auch vorallem bei den jüngeren ein Lernprozess ein.

 
Die Vergangenheit zeigt, dass sich durch die pauschalen Strafen rein an Gewalt Interessierte mit dem Rest gemeinsam ungerecht behandelt fühlen, es wird nichts besser. Nach einem Jahr ist der mediale Druck verflogen, man kontrolliert und exekutiert das pauschale Verbot nicht mehr, alle sind wieder im Sektor und Keinen interessierts. Bis dann wieder etwas passiert...
 
 
Erwartete man auf Fanseite vom restlichen Bregenzer Publikum aufgrund der einseitigen Berichterstattung und der vom Verein verschwiegenen Totalaussperrung keine Solidarität wurde man sehr positiv überrascht. In Bregenz als Allesfahrer aber gleichzeitig als nicht an Gewalt Interessierter bekannt war die Verwunderung groß mich und andere vor den Stadiontoren zu erblicken. Da wurde der Kontakt gesucht, die wahre Geschichte erzählt. Auch die Mannschaft zeigte sich absolut solidarisch mit den Fans. Vor dem Spiel noch der Hinweis eines Vorstandsmitglieds, dass mein "Verhalten" auch mein Stadionverbot verlängern könnte. Freie Meinungsäusserung als Grund für ein Verbot wäre mal was Neues, zumindest in Österreich. Beim aufwärmen und während dem Spiel zeigte die Mannschaft immer wieder in unsere Richtung, doch nach dem Spiel wurde Ihr der Gang zu den Fans hinter der Absperrung von einem weiteren Vorstandsmitglied verweigert. Horrorgeschichten über den Verfasser dieser Zeilen wurden mit der Mannschaft geteilt, das Zeichen gegen Gewalt dürfte jetzt nicht von einer sich von (vermeindlichen) Gewalttätern verabschiedenden Mannschaft getrübt werden.

Nach dem Match weitere ungläubige Blicke. Eine Gruppe von Jugendtrainern und Fans stellte demonstrativ einige Stehtische vor das Stadiontor und tauschte sich mit den Ausgesperrten aus.

Jetzt darf sich jeder selbst eine Meinung bilden, Fakten wurden klargestellt bzw. die vom Vorstand aufgezählten Fakten und daraus resultierenden Verbote gegenübergestellt. Sie sitzen am längeren Hebel, können quasi machen was sie wollen. Die Wogen, die diese Entscheidung noch schlagen wird, könnten allerdings höher ausfallen als der Vorstand sich je hätte träumen lassen. Denn die Wahrheit kommt unterm Strich immer noch ans Licht.

NEIN zum Bregenzer Weg - gegen Pauschalisierung und Vorverurteilung von Fans!


Hoffen wir, dass dieses Vorgehen nicht zur neuen Mode des modernen Fussballs wird und die bereits vorhandene Repression auf ein neues Level anhebt.

Donnerstag, 11. August 2011

Die Derby Woche - und Ihre Folgen

Was war das nur für eine Woche... Eine Woche mit 3 Spielen, 3 Derbys, mit Hochs, mit Tiefs und mit einigen unschönen Szenen, die in der Medienlandschaft hohe Wogen geschlagen haben. Eines vorweg, Gewalt wird vom Schreiber dieser Zeilen grundsätzlich verurteilt. Es wird hier keine Entschuldigung für irgendeine Straftat geben, aber einige Hintergründe beleuchtet und von den Medien und der Polizei als Fakten präsentierte Meldungen relativiert.

Aber Eines nach dem Anderen. Am Beginn der letzten Woche stand der Auftakt in die heurige Regionalliga Saison. Zu Gast im Rahmen des traditionellen Städtederbys war der FC Dornbirn, offiziell mit ordentlich abgespecktem Kader, doch ein Blick auf eben diesen lässt diese Aussage etwas lächerlich dastehen. Ein Ribeiro, Thiago und Stanojevic spielen sicher nicht gratis in Dornbirn. Nach dem Konkurs der SpielbetriebsgesmbH und der gerade noch Rettung des Gesamtvereins, an der auch die aktiven Dornbirner Fans beteiligt waren, heißt es schon länger dass man in Zukunft kleinere Brötchen backen will. Hat dem "Bäcker" wohl noch keiner gesagt, man wird die Situation beim FCD im Auge behalten müssen. Sportlich war es Messestädter Effizienz gegen Festspielstädter bemühen. Wie so oft im Frühjahr fand man keinen Weg in den Strafraum, dumme Fehler im Aufbauspiel zeigten die teilweise noch fehlende Abstimmung und steigerten die Unsicherheit.

In der Halbzeitpause gabs dann auch die Auslosung des Trikotsponsors. Mit der Chance 1:100 hat es dann leider nicht sein sollen, da war unser Los - Glück mit der ÖFB Cup Auslosung wohl schon verbraucht. Auf diesem Weg gratulieren wir Frau Barbara Herold, die Ihren "Gewinn" einem Ihrer Sponsoren weitergab. Somit ziert unser neues Trikot der Schriftzug "Mary Rose" in Schwarz bzw. auf den schwarzen Auswärtsdressen in Weiß. Sehr dezent, und gut zum Trikot passend. Wenn schon notwendig, dann so.

Nach dem 0:3 Pausenstand spielte es Dornbirn clever runter und unsere Jungs konnten trotz besserer Chancen nichts zählbares mehr herausholen. Am Ende siegten die Dornbirner dank überragender Leistung von Ribeiro und Thiago und unserem Unvermögen und auch dem fehlenden Biss in den entscheidenden Phasen des Spiels, was wohl auch das negative "Highlight" des Saisonauftakts darstellte. Wenn man unserem Team eines im Frühjahr nie vorwerfen konnte war es die falsche Einstellung oder zu wenig Einsatz und Moral. Das musste besser werden.

Fantechnisch war es auf unserer Seite zu Beginn recht laut, viele bekannte Gesichter wollten sich den Saisonauftakt nicht entgehen lassen. Doch der Spielverlauf lies leider jede Art von Euphorie verfliegen, entsprechend mau auch der Support, der gegen Ende der 1. und über die 2. Hz nur noch sehr vereinzelt stattfand (Die Stimmung an der Bar soll allerdings sehr gut gewesen sein...). Positiv die geschlossene Verabschiedung der Mannschaft.
Die Dornbirner zahlenmäßig mit einem Ihrer schwächeren Auftritte, wohl auch dank der Urlaubszeit, aber, auch dank des Spielverlaufs, mit recht durchgehendem Support. Beim Rückspiel im Winter feiert dann die schwarz-weisse Hauptstadt auf der Birkenwiese!



Nur 4 Tage später das 2. Heimspiel und gleichzeitig 2. Derby in der noch jungen Saison. Nach dem enttäuschenden Auftakt war die Mannschaft gefordert die ersten Punkte nach Hause zu holen. Die Ex Spieler Umjenovic und Feuerstein auch recht motiviert vor dem Aufeinandertreffen gegen die alten Kollegen, ihre Übermotivation wurde vom Schiedsrichter allerdings mit 2 frühen gelben Karten (für Trikotziehen bzw. eine Schwalbe) etwas gebremst. Es war ein flottes Spiel. Chancen auf beiden Seiten, Yasar auf dem Weg zum Tor, wird dann aber im Strafraum fair vom Ball getrennt. Kurz darauf geht Umjenovic im Bregenzer Strafraum zu Boden, von unserem Blickwinkel hätte man Elfmeter geben können, der Schiedsrichter, der in dieser Situation sehr gut stand, entschied allerdings auf Schwalbe und zeigte dem Altacher gelb.

Bis zur Pause blieb es ein munteres und offenes Spiel. Im 2. Durchgang übernahmen unsere Schwarz-Weißen aber zunehmend das Ruder und es lief auf ein Duell Pekala gegen Fend hinaus. Der Oberländer Goalie zeigte eine tolle Leistung, die besten Einschussmöglichkeiten auf unserer Seite wurden aber auch nicht genutzt (z.B. Einsle der den Ball am leeren Tor vorbei "rutscht"). Am Ende war ein von Elvis Alibabic herausgeholter Elfmeter, den man wohl geben kann, der das Spiel verdientermaßen für entschied. Fend musste wegen Notbremse mit Rot runter. Pekala mit etwas Glück gegen den im Tor eingesprungenen Feldspieler verwandelt. Nach einer Reihe von Konterchancen versenkte dann Semih Yasar in unnachamlicher Manier das Leder eiskalt zum 2:0 im kurzen Eck. Unterm Strich ein verdienter Erfolg und damit ging es auch mit einem guten Gefühl in Richtung Samstag zum ersten Derby gegen die Lustenauer Austria seit 11 Jahren.

Allerdings war es fantechnisch einmal mehr sehr ernüchternd. Kaum durchgehender Support, aber wenigstens durchgehende Anwesenheit und zu keinem Zeitpunkt Pfiffe oder Ähnliches. Man war mit dem Kopf schon 3 Tage weiter.


Und die Vorbereitung für das Spiel lief bereits am Tag der Auslosung. Die endgültige Choreo wurde an den 2 letzten Tagen vorm Spiel von 3-7 Personen von allen Fangruppen gemeinsam erstellt. Am Spieltag selbst traf man sich bereits am frühen Nachmittag in der Stadt, um dann gemeinsam zum Stadion zu gehen. Im Stadion selbst wurde der Sektor schön beflaggt. Auch das Transparent der FG Sudden Death wurde von den wenigen verbliebenen Mitgliedern mal wieder aufgehängt. Machte ein schönes Bild. Kurz vor Spielbeginn waren knapp 80 Leute in der Kurve, 30-40 Aktive. Das Spruchband: "Wenn die Fassade zerbricht - erwacht der schlafende Riese" wurde aufgehängt und die erste Überziehfahne präsentiert. Darauf zu sehen eine Ziegelfassade, besudelt mit Lustenauer "Graffiti". Zum Einlauf der Mannschaften wurde diese "Fassade" heruntergerissen. Nun zu sehen das in Stein gemeisselte und aus der Ziegelwand brechende Schwarz-Weiß Bregenz Logo von vor dem Aufstieg in die Bundesliga. klappte alles Wunderbar und es war wohl eine der schönsten Überziehfahnen, die bisher in Bregenz zu sehen war. Nochmal ein Lob an alle Helfer, die Arbeit hat sich gelohnt. Der Support danach teilweise sehr gut, teilweise gab es Leerphasen. Aber das ist eben auch das Problem, wenn zu viele "Neue" auf einmal dabei sind, da schrumpft das Liederrepartoire leider. Doch unterm Strich war es eine gute Stimmung. Doch gerade in entscheidenden Momenten im Spiel, als uns die Mannschaft etwas mehr gebraucht hätte, gab es zu viele Anti Gesänge. Insgesamt machten Sie zwar nicht mal die Hälfte aus (und nicht wie in diversen Foren zu lesen mehr als 90%...), doch das Timing war oft falsch. Dennoch wurde die Mannschaft immer unterstützt und auch noch von allen geschlossen verabschiedet. In der Halbzeit auch noch eine kleine Choreographie mit Schwarzen und Weißen Folienfahnen und 2 Stoffbahnen inkl. einiger Pyrotechnik. Etwas (zu) langgezogen, allerdings ohne dass das Spiel hätte unterbrochen werden müssen oder auch nur irgendwas auf die Laufbahn flog. Auch nett das gemeinsam mit den Gästefans angestimmte "Pyrotechnik ist kein Verbrechen". Auch ohne weitere Unterstützung dieser Aktion von den Initiatoren des SK Rapid ist es schön zu sehen, dass der Großteil der aktiven Fans weiterhin verantwortungsvoll und sicher schöne Pyroshows in den Kurven dieses Landes zeigt.
Die Gäste selbst zahlenmäßig von unserer Sicht aus etwas enttäuschend Vertreten und aufgrund deren Position auf der Haupttribühne natürlich besser zu hören. Jedoch gab es auch dort durchgehenden Support zu sehen, wenn auch nur wenige Schwenkfahnen und keine Choreographie bzw. eine kleine Raucheinlage in der Pause. Da haben sich wohl die nächtlichen Ausflüge in unser Stadion nicht gelohnt meine Herren.

Soviel mal zum positiven an diesem Tag was das fantechnische angeht.

Sportlich kann man unseren Jungs auch keinen Vorwurf machen. Chancen waren da, doch allzu viele bekommt man gegen solche Gegner eben nicht. Alle zeigten 1919% Einsatz für Schwarz-Weiß, hinten wurden gegnerischen Angriffe mit vollem Körpereinsatz aufgehalten. Predi konnte sich das ein ums andere Mal beweisen. Speziell mit einem an den Pfosten gelenkten Kopfball unterstrich er einmal mehr seine Stellung als der beste Torhüter der Regionalliga West. Doch beim abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze war auch er machtlos. Die Lustenauer Austria ging in Führung. Bis in die Pause passierte nichtmehr viel. Auch nach dem Wechsel weiter Engagement, aber die Austria spielte es clever runter. Erst nach dem 2:0 kamen auch unsere Jungs wieder zu einigen Hochkarätern, doch zu einem (verdienten) Torerfolg kamen wir nicht. Stolz sind wir trotzdem auf die Spieler, und das zurecht. Es war sicher nicht das letzte Spiel gegen die grünen Luschis. Unverständlich der Spielbericht in den VN, in dem man als chancenloser Aussenseiter dargestellt wird. Man wollte wohl den Ton vom Lokalteil aufrecht erhalten.

Und damit kommen wir nun auch schon zu den negativen Seiten dieses Spiels und deren Auswirkungen. Die letzten 5 Minuten des Spiels im Fansektor waren sehr verzichtbar, ein Teil stellte sich provokant vor den Trennzaun, ein Teil setzte sich auf den Zaun, auch das Spruchband "Seid ihr bereit?" wurde präsentiert. Das war alles unnötig, teilweise lächerlich und genau das verhalten, dass den Lustenauern zuvor per Spruchband vorgeworfen wurde. Nach Schlusspfiff wartete noch alles auf die Mannschaft, was mit der vorgeworfenen totalen Gleichgültigkeit gegenüber Verein und Team nicht ganz zusammenpasst. Das war noch einmal Gänsehautstimmung für Mannschaft und Fans, ein sehr emotionaler Moment. Doch im Anschluss sah man nur noch den Großteil der in der Kurve Anwesenden in Richtung Ausgang laufen.


Draussen gab es dann laut übereinstimmenden Berichten (der Schreiber dieser Zeilen war zum Zeitpunkt der Ausschreitungen mit dem Zusammenräumen des Fanmaterials im Sektor beschäftigt) insgesamt einen verletzten Lustenauer Fan, zwei Festnahmen und 7 Anzeigen (Wobei ein Großteil dieser Anzeigen Verwaltungsstrafen wegen der Pyrotechnik im Stadion sind). Auf den auf www.vol.at veröffentlichten Videos sieht man die Verhaftung einer Person wegen Körperverletzung und ansonsten eine Gruppe von knapp 20 Personen die hinter einer Polizeikette gröhlt und provoziert. Wer sich jemals direkt nach einem Lustenauer Derby nach dem Spiel auf der Straße vor dem Stadion befunden hat oder nach einem Vorarlberger Derby in Altach in der Nähe des Gästesektors wird diese Szenen kennen (und dort meistens noch mit mehr Beteiligten).

Das macht das ganze natürlich nicht besser, allerdings gibt es darüber keinen Sonderbericht auf Vorarlberg heute und bis 4 Tage nach dem Spiel noch neue Artikel darüber aus dem Medienhaus. Durch diese Berichterstattung steht der Verein unter ernormen öffentlichen Druck, hat durch höhere Sicherheitskosten und weniger Attraktivität für Sponsoren auch finanzielle Einbußen. Wir sind genauso der Verein, leiden somit auch darunter. Noch mehr leidet man persönlich allerdings unter der pauschalisierenden Anklage an alle aktiven Fans, den Großaufnahmen, die während dem Spiel gemacht wurden und aus Mangel an Bildmaterial für die eigentliche "Schlagzeile" als eine Art "Identifikation der Täter" verwendet werden. Dieser Medienrummel errinert eben nochmal an die "Sonderstellung", die die Bregenzer Fans und speziell die Ultras bei den Vorarlberger Medien inne haben. Da wäre es natürlich auch eine Überlegung wert mit solchen öffentlichen Aktionen nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen, auch wenn Jürgen Rupp bereits im ersten Interview erwähnt hat, dass ein Jahr lang nichts vorgefallen ist.

Doch war es auch nicht einfach eine grundlose Attacke an friedlichen Lustenauer Fans, es war eine Art Rache für einen Angriff von 10 Lustenauern auf 5 Bregenzer bei einem Spiel vor etwa einem halben Jahr bei dem auch mehrere Bregenzer verletzt wurden. Nochmal, diese ganze Gewalt, diese "Spielchen" sind nichts was ich in irgendeiner Art und Weise gut heiße oder verteidigen will. Diese Geschichte (die auch dem bereits interviewten Lustenauer Fanbeauftragten ein Begriff ist!) soll nur deutlich machen, dass auch die Lustenauer einer Deeskalation nach dem Spiel bereits lange voraus den Weg geebnet haben.

Was jetzt bleibt ist das rote Tuch für Verein und alle Fans in der Öffentlichkeit, und der damit verbundene finanzielle und Image Schaden. Die bei den Ausschreitungen verhafteten und angezeigten Personen werden Stadionverbot bekommen, dagegen gab es von Seiten der Fans auch nie Proteste. Allerdings sollte der Verein nicht genauso Pauschalisieren wie es die Medien tun, denn die Schlagzeilen von der vergangenen Woche sind spätestens nach dem Austria Salzburg Spiel vergessen, doch die Stadionverbote an Unschuldige bleiben. Wenn jetzt wieder pauschal verurteilt wird, solidarisieren sich die zu unrecht Ausgesperrten mit den wirklichen Übeltätern und es wird nichts besser.

Aktuell sind solche Artikel wie der meine, der nicht nur harte Strafe und Stadionverbote für alle fordert, in der Öffentlichkeit nicht allzu gefragt. Sie lesen sich nicht so spannend wenn man sich erst mal etwas mit den Hintergründen beschäftigt hat und die Emotionen direkt nach einem Fussballspiel ausser acht lässt. Doch ich muss keine Zeitung verkaufen oder "Klicks" sammeln. Ich muss keine gewöhnlichen Bregenz Fans aus dem grenznahen Ausland, die auch schon bei anderen Spielen anwesend waren, als Deutsche und Schweizer Hooligangruppen bezeichnen. Stellt sich vielleicht die Frage warum ich mir das überhaupt antue, immer noch den Kopf hin halte, und wenn man nach dem alten Spruch "mitgehangen, mitgefangen" geht, wohl auch selbst schuld bin.

Ich gebe nicht auf weil ich schon seit 11 Jahren Fan bin, weil der Verein ein Teil von mir ist und ich inzwischen auch ein Teil vom Verein bin. Weil ich trotz noch so widrigen Umständen immer versuche die Mannschaft nach vorne zu treiben und so viele Leute wie möglich motiviere sich mir anzuschließen. Ich versuche positive Akzente in das Ganze rein zu bringen, zusammen Choreographien, Auswärtsfahrten und Treffen zu organisieren, das Gemeinsamkeitsgefühl von allen Bregenzer Fans zu stärken. Das alles ist um einiges schwerer in solchen Momenten wie der letzten Woche, und auch die nächsten Wochen werden nicht einfacher. Aber spätestens morgen um diese Zeit, wenn unsere Jungs gerade in Saalfelden um Punkte kämpfen und ich nach mehrstündiger Fahrt am Platz stehe und sie mit viel Herzblut und Einsatz nach vorne Treibe, hinter dem Team stehe und unsere Stadt, seinen Verein und unsere Farben vertrete, weiss ich wieder warum ich das alles mache. Denn egal ob ich als Fan nur da sitze und mich beklage, bereits seit 30 Jahren Fan und bei jedem Heimspiel bin, 1b Spieler bin und zeitgleich wie die erste Mannschaft spielen muss, wie Rudi aus Saalfelden nur ein paar Auswärtsspiele und noch weniger Heimspiele pro Saison sehe, wie Marco von unserer Sektion Wien bei jeder Möglichkeit ein Spiel zu sehen durch ganz Österreich fahre, ob ich Jugendtrainer bin und weil ich selbst mit meiner Mannschaft Spiel habe keine Heimspiele sehen kann, oder seit 7 Jahren heim und auswärts überhaupt nicht mehr als 10 Spiele verpasst habe. Wir freuen uns über Siege, bedauern Niederlagen, begleiten unseren Verein in guten wie schlechten Zeiten. Wir alle sind Bregenz! Es geht um Zusammenhalt. Natürlich auch gegen Gewalt, aber vorallem für Bregenz! Weil ein "FÜR" immer stärker ist als ein "GEGEN"!

Die wirklich Schuldigen bestrafen - nicht Alle pauschal verurteilen!













Video folgt!


Dienstag, 26. Juli 2011

IT'S F***ING LUSCHI GRÜN!!!!!

Was für eine Warterei, was für eine nervliche Anspannung, was für eine Unart des ÖFB eine, speziell für die "kleineren" Vereine bedeutenden, Auslosung das letzte bisschen Spannung zu nehmen, um dann innerhalb von 10 Minuten alle 32 Paarungen auszuspucken.

Doch was "ausgespuckt" wurde, ist der Grund, warum ein recht großer Teil der aktiven Szene noch immer kein Auge zu bekommt. Nach 11 langen Jahren steht uns in 11 Tagen wieder ein Bewerbsspiel gegen DEN Rivalen der Neuzeit, um die Nummer 1 in Vorarlberg an, Austria Lustenau. Direkt nach der Auslosung 30 Minuten Ausnahmezustand in Bregenzer und auch in einigen Wiener Haushalten, läutende Telefone, Jubelgeschrei, ungläubige Blicke, Freude und Emotion Pur. Das sind Spiele die über Generationen in Errinerung bleiben, die Spieler unsterblich werden lassen. Für einen würdigen Rahmen im Bodenseestadion werden wir Fans sorgen, die aktiven in der Kurve mit Choreographie, Fahnen und 90 Minuten Support, der Rest der Bregenzer Fussballgemeinde genauso mit bedingungsloser Unterstützung! In den nächsten 11 Tagen gilt es sich zu sammeln. Wir sind Bregenz, wir sind die Hauptstadt und wir werden die Luschis wie vor 11 Jahren wieder zurück hinter den Rheindamm, zurück in den 2. Liga Alltag schießen. Einmal Bregenz - Immer Bregenz!

The waiting is the hardest part...

So, da sitz ich nun. Wie auf heißen Kohlen, hyperaktiv, noch leicht emotional berauscht vom letzten Wochenende, in spannender Erwartung. Diese Symptome verstärken sich seit gestern stündlich. Nur ab und zu schweift man wieder etwas ab, sucht das Video vom Spiel gegen den FC Hard in der Öfb Cup Vorrunde raus, erlebt wie unser Team sich ab Minute 88 wie ein Phönix aus der Asche erhebte. Und speziell bei den Rauchern unter den Schwarz-Weißen Anhängern hatte sich in der bisherigen Partie sicher genug Asche gesammelt. War unser Team bemüht ein schönes Spiel aufzuziehn ging es den Hardern vornehmlich um's zerstören. Kann man Ihnen keinen Vorwurf machen, dann schon eher unserer Chancenverwertung und der teilweise überforderten Abwehr. So ging es dann eben oft mal zu schnell, das Bein blieb stehen und die Harder kamen zu Ihren Standards in Strafraumnähe, quasi die einzige Art wie Sie unserem Tor gefährlich nah kamen. So war es dann auch ein weiter Freistoss in den Strafraum, der, perfekt abgelegt auf den wartenden Mitspieler, eiskalt von einem am Strafraum wartenden Harder in der kurzen Ecke versenkt wurde. Die anschließenden Botschaften in Richtung Bregenzer Sektor wurden mit Freude aufgenommen, wir werden uns beim Ligaspiel in ein paar Wochen nochmal erkenntlich zeigen (Tamas Tiefenbach lässt grüßen ;) )

Doch die Mannschaft fing sich relativ schnell. Es wurde weiter gearbeitet, weiter an der massiven Harder Defensive angeklopft. Bis dann Tomasz Pekala nach einem zu kurz geklärten Eckball gleich mit der Tür ins Haus fiel und mit einem Hammer aus 20 Metern den Ball ins Eck zimmerte. Jetzt war auch der zahlenmäßig klar überlegene Anhang unserer schwarz-weißen Jungs wieder wach. Doch bis zur Pause schlief dann leider das Spiel mehr oder weniger ein.

Wirkliche Zweifel am Weiterkommen suchte man unter den Bregenzer Fans zur Pause vergeblich. Wir hatten den schnellen Ausgleich geschafft, hatten die Partie wieder gut im Griff. Einzig die Harder Standards und die immer wieder für Aufregung sorgenden Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns (das zwar wohl meistens richtig lag, aber das Chaos vorallem in der 2. Halbzeit durch einige Verwarnungen leicht hätten eindämmen können) machten einem noch Sorgen. Doch dann direkt nach der Halbzeit ein weiter Ball an die Bregenzer Strafraumgrenze, Serkan Yildiz scheint die Situation im Griff zu haben, der Ball war von unserer Sicht auach schon im aus. Dann eine Grätsche, ein Pfiff, eine Handbewegung - Elfmeter für Hard. Und es war wohl ein Elfmeter den man geben kann. Predi im falschen Eck, 2:1 für die Harder.


Und das erste mal lief dir als Bregenzer ein kalter Schauer den Rücken runter. Ein schneller Gedanke an eine weitere lange, auszehrende Saison. Doch wie nach dem Rückstand in Halbzeit eins fing unsere Mannschaft wieder an sich ins Match zurück zu kämpfen, auf wenn es jetzt gegen natürlich deutlich defensiver stehende Gastgeber um einiges schwerer war. So war es dann nach einer letzten halben Stunde voller Eckenserien und gerade noch geklärten Bällen ein Elfmeter (den man wiederum pfeifen kann), den Matze Einsle nach tollem Antritt umzingelt von 4 Hardern rausholt. Pekala eiskalt ins Kreuzeck, 2:2. Die Hauptstadt zurück im Geschäft und mit Hunger auf mehr. Ein hoher Ball wird nur halbherzig bis zur Seitenlinie geklärt, kommt postwendend zurück, ein Harder trifft den Ball nicht richtig, abgefangen vom Tim Lingg, Pass auf Pekala, komplett abgerissener Schuss (war sicher Absicht :D), rollt flach in den Strafraum, Semih Yasar schaufelt den Ball die 5er Linie entlang, der Goalie greift am Ball vorbei, Matze Einsle schneller als alle Anderen und es steht 2:3 in Minute 92. Ekstase PUR auf und neben dem Rasen. Unglaublicher Torpogo, Mannschaft und Fans schreien sich gegenseitig an. Man selbst ist wie im Taumel, warten auf den Abpfiff, eine weitere Ecke, geklärt, Abpfiff, willkommen auf Wolke Nummer 9. Gesamte Mannschaft kommt zum Abklatschen, rutscht den Fans entgegen. Willkommen in Saison 2011/12.

Fantechnisch gab es von den insgesamt knapp 15 Anwesenden aus der aktiven Szene ein schönes Pyro Intro mit Fahnen. Danach noch Pyro Einsatz nach dem späten Ausgleich. Der Support war für das erste Spiel nach der Pause auch nicht schlecht, aber es ist noch viel Luft nach oben!


Wer nur die Testspielergebnisse nachgelesen hat, bei dem hielt sich die Vorfreude und der Optimismus eher in Grenzen. Der Kader, den man nach der kurzen Pause zusammen hatte, hörte sich allerdings sehr gut an. Die alljährlichen Sommerpausen fühlen sich nie wirklich wie eine Pause an. So bald die eigene Saison bzw. die noch interessanten Relegationspartien vorbei sind fängt die Vorbereitung der Profi Klubs bereits wieder an. Diese höchstens 2-3 fußballfreien Wochen, in denen man mal etwas abschalten kann (mal zumindest theoretisch), sind kein Vergleich zu den endlosen 4 Monaten im Winter. Und doch ist es bei jedem 1. Training wieder etwas Neues. Ansprachen von Trainer, Betreuer und Vorstand, den ersten Eindruck den man von den neuen Spielern mitnimmt. Man packt es eben mal wieder an. Und die neuen stachen auch im Training heraus.

Zuallererst natürlich ein Philipp Hagspiel. Ein technisch versiertes "Tier" mit hohem Spielverständnis, kann das Spiel gut aufziehen, Führungsspieler durch und durch.
Semih Yasar, ein Künstler mit dem Ball, technisch und körperlich stark, schnell, einzig am Abschluss, am letzten Zug zum Tor muss er noch arbeiten.
Lukas Vogel errinert mich persönlich an ein "Zwischending" zwischen Lukas Neunteufel als er direkt vom BNZ zu uns kam und als er dann wieder zurück zu uns kam. Auch technisch stark, körperlich noch Nachholbedarf, sein Potenzial ist auf jeden Fall erkennbar. Es stellt sich allerdings die Frage ob nicht auch ein Eigengewächs wie Daniel Schelling die bessere Lösung gewesen wäre. Er wird uns hoffentlich auf dem Platz eine Antwort auf diese Frage geben.
Elvis Alibabic hat in der diesjährigen Frühjahrsvorbereitung beim Spiel für die Viktoria gegen unser Team ein tolles Spiel gezeigt und auch ein Tor erzielt. Danach verletzte er sich allerdings. Comeback gibt er jetzt im schwarz-weißen Trikot. Sicher eine große Herausforderung für das junge Talent. Hoffen wir, er wird ein weiteres gutes Beispiel für Junge die sich durchgesetzt haben und "zerbricht" nicht an der Aufgabe.
Gleiches gilt für Mirza Cavkic, der es hoffentlich schafft sich mit Manuel Plattner um den Platz in der Sturmspitze zu matchen.
Um sich einen echten Eindruck von Last Minute Transfer Erbek zu machen reicht es noch nicht ganz. Doch von den bisher gesehenen Leistungen beim FC Lustenau und den knappen 70 Minuten bei den bisherigen Einsätzen in schwarz-weiß ausgehend werden wir mit Ihm noch viel Freude haben. Der auf der offiziellen Website als "defensiv Allrounder" präsentierte Neuzugang ist aber eher im Mittelfeld zuhause.

Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Speziell im Mittelfeld müssen wir uns da in der kommenden Saison keine Sorgen machen. In meinen Augen verfügt unser Team über das mit Abstand stärkste und vorallem breiteste Mittelfeld. Spieler wie Einsle, Breitenberger, Altuntas, Vogel und Erbek können zusätzlich recht variabel offensiv bzw. defensiv an der Aussenbahn eingesetzt werden. So braucht es dann auch eigentlich nur 2 Innenverteidiger. Nach einem halben Jahr Mladen Posavec geht der Weg weiterhin weg von der Abhängigkeit von Einzelspielern zum Kollektiv. Und wir haben eine schlagkräftige Truppe die oben mitspielen kann. Um jetzt wirklich als Favorit dazustehn bräuchte es in den Augen des Autors noch einen großgewachsenen, erfahrenen Innenverteidiger und einen Stürmer der vorne eben die "Knöpf macht". Aber nochmal, auch so ist man mehr als Konkurrenzfähig.

Die Testspiele boten, abgesehen von der wirklich über weite Strecken grottigen Leistung gegen den Fc Wolfurt, gute Akzente auf denen man aufbauen kann. Das Grundgerüst unseres Teams mit einer Viererkette, 2 defensiven/zentralen Mittelfeldspielern, 2 Flügeln, einem offensiven Mittelfeldspieler und einer Spitze, also einem groben 4-2-3-1, steht. Offensiv läuft es besser als Defensiv, bei schnellen Kontern sind wir noch zu anfällig, es geht zu einfach. Aber diese Abstimmungsprobleme werden (hoffentlich) von Spiel zu Spiel besser gelöst. Dass man auch höherklassige Gegner vor schwierige Aufgaben stellen kann, konnte man bereits vereinzelt gegen den Fc Wil beobachten.

Aber den Fehler, Vorbereitungsspiele bzw. deren Ergebnisse über zu bewerten, werde ich nicht nochmal begehen. Das ganze ist eine Lernphase aus der man alles Positive mitnehmen und das Negative schnell hinter sich lassen sollte.


Die Vorbereitung liegt hinter uns, das erste Pflichtspiel liegt hinter uns. Jetzt kann man sich sportlich voll und ganz auf die ersten Spiele in der Regionalliga und die erste Hauptrunde im Cup mit einem hoffentlich attraktiven Gegner freuen.

Abgesehen vom sportlichen gab es in der Obmannfrage weiterhin keine neuen Antworten, allerdings wird er bereits dieses Jahr noch eine JHV geben (ist doch schön, dass das Vereinsgesetz auch mal von Nutzen ist.) Im ORF Interview im Rahmen des Hard Spiels redete Interimsobmann Jürgen Rupp indirekt von den Problemen mit der alten SWB Familie wieder Kontakt aufzubauen und auch alte Geldgeber wieder zu mobilisieren. Wie könnte man diese alten schwarz-weißen wohl am Besten anziehen? Nomen est omen! Wir Fans werden unsere interne Suche nach "Bregenz Next Top Obmann" auf jeden Fall auf den gesamten Westen ausweiten. Erster Stopp des Castings am 12. August in Saalfelden! Sei dabei! :D (Video der Aktion beim letzten Heimspiel der letzten Saison online!)

Aber auch positive Aktionen wie die Trikotsponsorverlosung, bei der sich auch die Szene Bregenz ein Los gesichert hat, hielten die Pause relativ kurzweilig. 300 Euro für und eine gesicherte Saisonkarte inkl. Werbedurchsage und Anzeige in der Stadionpost. Klingt so nicht schlecht. Falls man sich wundert, warum auch einige der "Altsponsoren" nicht sofort auf die Verlosung anspringen, vielleicht sticht Ihnen weiterhin das Blau ins Auge. Wenn man sich inzwischen zu den alten Farben bekennt und Spielankündigungen in Wann & Wo, die Stadionpost, usw. in diesen Farben druckt wäre es nur eine logische Konsequenz auch die Lose so zu verkaufen. Vielen war der neugegründete Verein eben fremd, sie erkannten nicht die Gründe für den Farbenwechsel, der leider überlebensnotwendig war, zumindest die offizielle Abgrenzung. Diese Zeit ist jetzt vorbei, man ist Stolz auf die Rolle als offizieller Nachfolgeverein, spielt in den traditionsreichen Farben. Doch dem Nutzen der Tradition, und auch die damit zusammenhängende Verbindung zu vielen Wirtschaftstreibenden wird weiter durch die Aufschiebung der Unbenennung ein Riegel vorgeschoben. Natürlich stehen danach die Sponsoren nicht sofort schlange vor der Geschäftsstelle, aber die Türen sind viel eher offen, wenn man mit der Bitte um Unterstützung in die Bregenzer Läden geht. Unterm Strich bleibt die Hoffnung, dass was weitergeht und man den Fortschritt und die schrittweise Vorbereitung auf einen mittelfristigen Aufstieg auch wirklich erkennt.

Für die Fanszene war das Vereinsturnier natürlich wieder eine nette Abwechslung. Wir Supporters belegten zwar den letzten Platz, kämpften jedoch mit einer jungen Mannschaft, mit nur einem Wechselspieler bis zuletzt. Beim letzten, nicht offiziell zum Turnier zählenden Spiel gegen unsere Damenmannschaft, konnten wir uns nach frühem Rückstand noch ins Elferschießen retten, dort versagten dann die Nerven bzw. steuerten wohl eher die Hormone ein paar Schützen ;)
Aber uns erging es besser als den Ultras, denen in regulärer mit einer 2:5 Niederlage die Grenzen aufgezeigt wurden *hehe* die aber zugegeben in diesem Jahr eine gute Leistung zeigten und nur unglücklich bereits im Viertelfinale ausgeschieden sind. Ein Gruß auf diesem Weg an unsere Mädels! Auch da lohnt es sich mal vorbeizuschaun! Eine spezielle Erwähnung verdient auch die Sektion Wien, die extra für diesen einen Tag mal wieder die lange Reise auf sich genommen hat! Vielen Dank dafür! Einmal Bregenz - Immer Bregenz!