Dienstag, 29. März 2011

Wenn der Joker sticht!

Busfahrt nach Salzburg:

Kurzer Hinweis zur Einleitung, zum Spiel gegen die Salzburger Austria macht sich ein Fanbus auf den Weg. Es sind noch ein paar Plätze frei. Der Preis für die Fahrt beläuft sich auf 35 Euro, Abfahrt 10 Uhr beim Bodenseestadion, Rückfahrt direkt nach dem Spiel. Wer zuerst kommt malt zuerst, Interessenten bitte eine Email an: bnsb05@gmx.at




SC Bregenz - FC Höchst

Auf dem Papier klang es von Anfang an nach einer einfachen Aufgabe. Egal wen man nach einer Prognose fragte: 2:0, 3:0. Am Sieg gab es keine Zweifel. Jedoch stieg die Nervosität vor dem Anpfiff zur Heimpremiere 2011 dann doch noch etwas (wobei diese Nervosität in meinem Fall auch an der langen Zeit zum Nachdenken liegen kann, auf dem Heimweg vom Länderspiel am Tag zuvor). Doch zuerst gab es die offizielle Schweigeminute für Wolfgang Glatz. Wie bereits beim Winterpausenreport erwähnt, ein schwerer Verlust der auch in der Szene Trauer hinterlässt. Einmal mehr unser tiefstes Beileid an die Hinterbliebenen.

Nach den ersten Minuten war man erst mal etwas beruhigt. Es ging relativ schnell über die Flügel nach vorne. Der beste Angriff in der Anfangsphase, fast vollendet vom diesmal von Anfang an agierenden Jugendspieler Amar Dzanic, wurde durch ein rüdes Foul an der Strafraumgrenze gestoppt. Der anschließende Freistoß von Samir Karahasanovic (der aus dieser Position 1 von 3 verwandelt) zirkelte den Ball an die Querlatte, im anschließenden Gewimmel im Strafraum konnte kein Schwarz-Weisser entscheidend nachsetzen.

Danach stellten die Höchster ihr Spiel um. Anstatt weiterhin zu versuchen mit unserem Team mitzuspielen, stellte man sich hinten rein und attackierte den ballführenden Spieler im eigenen Drittel mit 2 bis 3 Mann. Unserer Elf fehlten im Anschluss die offensiven Ideen durch fehlende Optionen bzw. Anspielstationen. So versuchte man zwar den Ball zu behaupten, spielte dann aber doch zu oft den Fehlpass oder verlor den Ball schon im Aufbauspiel. Das brachte die Gäste natürlich ins Spiel und angetrieben vom Ex-Bregenzer Igor Manoijlovic kamen sie auch zu einigen Chancen. Unsere Abwehr, die in dieser Phase recht wenig entlastet wurde, konnte sich oft nur noch mit Fouls helfen. Jeweils knapp vor der Strafraumgrenze versuchte sich Igor 2-3mal, traf aber jeweils nur in die Mauer. Auch ein Spaziergang in unserem Strafraum wurde glücklicherweise nicht mit einem Tor gekrönt. Insgesamt attackierte unsere Verteidigung die Gegner einfach zu spät.

Bis zur Pause war man eigentlich nur noch aus der Distanz gefährlich. Samir Karahasanovic setzte den Ball knapp neben den Pfosten. Matthias Nagel wäre da wohl auch dran gewesen, und das war es schon mit Hz 1.

Vor dem Wiederanpfiff war man von der Osttribüne aus dann etwas verwirrt. Wer stand da bereit zur Einwechslung. Breitenberger kann es nicht sein, der wärmte sich bereits auf. Ein 1b-Spieler mit neuer Frisur? Ellensohn kann es auch nicht sein, der hatte ja erst seinen Schlüsselbeinbruch. Aber von der Größe her, von der Figur. Es könnte wirklich sein. Und ab diesem Moment war es eine Mischung aus Euphorie (im Wissen über seine guten wenn auch kurzen Auftritte bei den Testspielen und darüber, dass da tatsächlich ein fitter Offensivspieler zur Einwechslung bereit stand) und Zweifel, ob er denn schon so weit wiederhergestellt ist. Nach solchen Verletzungen ist es ja auch eine Kopfsache, wieder richtig in die Zweikämpfe zu gehen. Aber von Anfang an zeigte Roman Ellensohn das, wofür er geholt wurde, er baute das Spiel auf, hatte die zündenden Ideen und spielte die richtigen Pässe. Den Rheindörflern ging alles irgendwie ein bisschen zu schnell. So kam man zu Chance um Chance.

Nach der wegen Abseits aberkannten Führung durch Ellensohn, spielte dieser nach 2-3 weiteren Hochkarätern, den Lochpass in den Strafraum in den Lauf von Feuerstein. Dieser zirkelte den Ball flach ins lange Eck, der trudelte dann von der Innenstange ins Tor. Die Hochverdiente Führung, die auf dem Rasen und auf den Rängen entsprechend gefeiert wurde. Unser Team steckte nicht wie so oft in der Hinrunde auf sondern spielte weiter nach vorne, kontrollierte das Spiel. Doch mehrere Eckbälle sowie ein Matchball von Feuerstein im Alleingang gegen Nagel konnten nicht verwertet werden.

Höchst? Die waren nur noch durch Weitschüsse oder nach Standards etwas gefährlich. Aber man hatte das Spiel im Griff. In der Nachspielzeit wurde den Gästen von der Heimkurve noch Abschiedsgrüße in Liga 4 übermittelt. Beim Schlusspfiff war die Erleichterung bei Mannschaft wie Fans groß. Nach der Welle auch noch ein "Salzburg wir kommen", das vom Team gleich mitgetragen wurde. Man ist heiß auf den Lieblingsgegner aus der Mozartstadt.

Insgesamt war es eine gute Leistung. Von den Einzelspielern her ist Höchst (trotz deren Ausfällen) auf jeden Fall stärker einzuschätzen als Neumarkt. Mit dem zusätzlichen Ausfall von Altuntas war es dann offensiv trotz allem Engagement zu wenig, etwas Nervosität durch die klare Erwartungshaltung tat in Hz 1 ihr übriges. Gegen die Top Teams geht man allerdings ohne Offensiventlastung vor der Pause in Rückstand. Nach der Pause kam mit Roman Ellensohn die entscheidende Offensivkraft ins Spiel. Es herrschte allgemein viel mehr Bewegung im Team, man schaltete schneller um und spielte am Ende seine Qualität aus. Viele Spieler müssen eben momentan auf nicht angestammten Positionen einspringen und können so nicht Ihr ganzes Potenzial abrufen. Jedoch ist das Kollektiv auf keinem schlechten Niveau. Und mit einem Roman Ellensohn von Anfang an, einem zurückkehrenden Altuntas und laut Eigenaussage unbedingt gegen die Austria spielen wollenden Plattner (kann mir vorstellen, dass dieser Name bei Salzburgern eine gewisse Frustration auslöst) kann man auf jeden Fall einen Punkt in Salzburg mitnehmen.

Was die Kurve beim Match gegen den FC Höchst angeht erspar ich mir jeden Kommentar. Wenigstens steigt die Zahl der Personen, die trotz kollektiver Wirtshausatmosphäre beim Großteil, den Mund aufbringen. Der Anteil letzterer wird auswärts auf jeden Fall ziemlich steigen (MÜSSEN!)

Hier noch ein paar Faktoren für einen Auswärtserfolg bei der Austria. Unser vom Ergebnis her schlechter Auftakt gegen Neumarkt wurde in den Salzburger Medien entsprechend aufgebauscht. Ein 1:0 Erfolg gegen Höchst erscheint auch eher schwach. Die Austria könnte also leicht dazu neigen uns zu unterschätzen.

Auf der anderen Seite verlor die Austria ihr letztes Spiel in St. Johann klar mit 2:0, in den Hinterköpfen der Spieler sitzt noch immer das bittere 5:1 und auch ein gewisser Fluch gegen die Macht vom Bodensee könnte sich an der Salzach eingeschlichen haben.


Psychologischer Vorteil Schwarz-Weiss!

Von den Fans her wird es im Vergleich zu unseren Auftritten in der Bundesliga wohl einer der besseren Auswärtsmobs. Im Vergleich zur Austria nur ein mickriger Haufen, aber auch wir werden unser Team motivieren. Das Team selbst wird sich von der Heimkulisse wohl auch nicht wirklich einschüchtern lassen. Zu gewohnt sind da die alltäglichen Hasstiraden von Restvorarlberg, die sich im Speziellen bei den Hallenmasters zeigen, und auch größere Zuschauermengen sind Alltag.

Zum Abschluss noch ein paar Neuigkeiten beim Verein. Wir haben einen neuen Medienpartner. Vorarlberg Online wird in Zukunft ausführlich über die Bregenzer Spiele in der Regionalliga und den Verein und seine Jugendarbeit berichten. Das ist natürlich im 1. Moment etwas ausgesprochen Positives. Noch positiver wäre es allerdings wenn diese Neuigkeiten ohne Medienpartnerschaft den Weg auf diese Website finden. Neuigkeiten wie neue Sponsoren, ein neuer Obmann etwa. Sich die Medien "einzuverleiben" wenn man selbst keine positiven Schlagzeilen macht steigert eigentlich nur die Abneigung gegen den Hauptstadtklub (oder gegen Vladimir Putin, der hat aber auch einen recht überzeugenden Geheimdienst...). Das macht uns Fans so gesehen nichts aus (mit der Zeit wird das alles zur Gewöhnungssache und verstärkt nur die Liebe zum Verein und den Zusammenhalt), erhöht aber nicht wirklich die Chance neue Geldgeber zu finden um sich endlich eine Basis auf vielen Schultern zu schaffen, auf der man wirtschaftlich und sportlich aufsteigen kann. Man scheint weiter in den Himmel zu schauen und auf den Engel mit dem Geldkoffer zu warten (der in den meisten Fällen einen identitäts- und traditionsraubenden Investor darstellt). Wahrscheinlicher scheint langsam, dass unserem ganzen Verein der Himmel auf den Kopf fällt. Stellt sich die Frage welches der beiden Horrorszenarien wohl schlimmer ist...

Sonntag, 20. März 2011

It's a hard knock life...

TSV Neumarkt - SC Bregenz


"Es ist wieder soweit" stand auf der Stadionpost in Neumarkt. In unserem Fall könnte man meinen, die eklatant schwachen Auswärtsauftritte kehren zurück. Aber abgesehen von der zu hoch ausgefallenen Niederlage und der roten Karte für Altuntas sah man etwas, was so noch nicht wirklich bei einem Auswärtsspiel in Salzburg zu sehen war - Dominanz.


Unser Team kontrollierte die Heimmannschaft in einer Art und Weise, wie es sogar zuhause nicht oft zu sehen war. In der gesamten 1. HZ kam Neumarkt 2 mal gefährlich vor unser Tor, in beiden Fällen waren es Standards. Man hatte nie das Gefühl, dass der Gegner ein Tor schießen könnte. Unsere Jungs hingegen zogen ein gutes Kombinationsspiel auf, es ging vornehmlich über die Aussen Altuntas und Einsle, vorne versuchten Feuerstein und Karahasanovic für Unruhe zu sorgen. Im Strafraum selbst gingen uns allerdings die Ideen aus. Am Ende war es eine Mischung aus fehlender Durchschlagskraft (in Form von fehlenden Stürmern) und Pech. Der geniale Volleyschuss von Sercan Altuntas, der nur die Querlatte traf sei hier nur stellvertretend genannt. Nicht gut getroffene Bälle die knapp am langen Pfosten vorbeikullern oder ein Kopfball nach einer Ecke der nur Knapp übers Tor segelte. Es war wie verhext. Nach ca 30 Minuten gab es vom Schiedsrichter einen Elfmeterpfiff, doch kurz zuvor erhob der Assistent die Fahne, und der Schiedsrichter nahm seine Entscheidung zurück. All das und die dicht gestaffelte Neumarkter Abwehr standen der Führung im Weg. Wenn dann doch mal Platz für unsere Jungs war halfen sich die Salzburger mit teilweise überharten Fouls. Eine Grätsche mit beiden Beinen gestreckt von hinten in Altuntas wurde nur mit Gelb geahndet.


Nach der Pause wurden die Gastgeber allerdings gefährlicher, doch man hatte die Partie weiterhin im griff. Der erste grobe Fehler unserer Abwehr wurde mit dem 1:0 bestraft. Wer die Tore nicht macht, bekommt Sie eben. Nach dem einwerfen von 3 Euro ins Phrasenschwein arbeitete unser Team, sichtlich verunsicherter aber doch, weiter. Dann kam die rote Karte. Von meiner Position leider nicht genau sichtbar, aber vom Schiedsrichter nach Unterredung, nicht als Tätlichkeit ausgelegt. Der Assistent sagte angeblich dem Spieler noch auf dem Platz, dass es keine Absicht von Ihm war. Bleibt dann die Frage, wofür die Rote Karte eigentlich war?! Gelb wäre in diesem Fall mehr als ausreichend gewesen(und dazu erst unsere 1. Karte im ganzen Spiel). Mehr als 1 Spiel Sperre wäre sehr sehr fragwürdig.

Danach gab es noch das Comeback von Pascal Breitenberger. Aber nach dem 2:0 war die Gegenwehr endgültig gebrochen und das kurz darauf folgende 3:0 war der Todesstoß. Die letzten 15 Minuten passierte bis auf einen Lattenkracher der Gastgeber nichts mehr.

Die Ernüchterung direkt nach dem Schlusspfiff war natürlich groß, ist sie auch heute noch. Aber nach den Abgängen und Ausfällen im Offensivbereich reicht es eben in solchen Spielen (noch) nicht um zu punkten. Lattentreffer, der nicht gegebene Elfmeter und die beim Gegner nicht und bei uns gezeigte Rote Karte sind auch nicht gerade förderlich. Die 1. Hz und die gezeigte Leistung geben allerdings Grund genug positiv auf die nächsten Spiele zu blicken. Und um einen kurzen Vergleich mit der Hinrunde zu wagen: 2 Niederlagen und ein Sieg sind unterm Strich genausoviel wert wie 3 unglücklich zustandekommende Unentschieden nach Führung. Bei welchem Szenario allerdings die Moral mehr leidet haben wir im Herbst schmerzlich erfahren.

Mladen Posavec hat eine gute Philosophie, und noch wichtiger, er weiss wie er sie an die Spieler transportieren muss. Und sie kommt an. Wir werden in dieser Rückrunde wohl nicht auf einmal anfangen ausserhalb von Vorarlberg laufend zu Punkten, das haben wir noch nie. Aber unser eigenes Spiel aufzuziehen und gegen die "kleinen" auch auswärts das Heft in die Hand zu nehmen, das war zuvor in dieser Form nicht zu sehen. Letztes Jahr haben wir fast in Bestbesetzung glücklich gegen uns dominierende Neumarkter dank einem Treffer in der Nachspielzeit 2:1 gewonnen. Dieses Jahr spielen wir Sie ohne Stürmer und allgemein mit vielen Ausfällen eine Halbzeit lang an die Wand und erst eine Rote Karte besiegelt unsere Niederlage, die am Ende sicher um zumindest ein Tor zu hoch ausgefallen ist.


Natürlich, davon kann man sich jetzt noch nichts kaufen, aber der vom neuen Trainer beschrittene Weg ist erkennbar, und weiss auch spielerisch zu gefallen. Ob unsere gute erste Halbzeit in Neumarkt ein nur Ausreißer nach oben war, der dank eines schwachen Gegners möglich war, wird man nächsten Samstag gegen Höchst sehen, denen man mit einem Sieg wohl schon leise Adieu in Richtung Liga 4 sagen kann. Ich glaube wir können schon genug Taschentücher zum winken mitnehmen ;)


Fantechnisch war zu Beginn der Vorbereitung dieses Spiel für einige noch ein Fixtermin. Doch je näher das Spiel kam, desto mehr rückte es für viele in den Hintergrund, dazu kommen noch kurzfristige Arbeit und Krankheit. Aber trotzdem, es bleibt im Gesamten immer noch ein Armutszeugnis für die Szene wenn gerade mal einer auswärts fährt. Jedoch konnte man Stammgäste in Form von 2 Innsbrucker Studenten und unserem selbst angereisten Fotografen begrüßen. Auch 2 Vorstandsmitglieder per Mannschaftsbus mit von der Partie. Bei der traurigen Zuschauerzahl von gerade mal 100 stellte man zumindest prozentuell einen netten Anteil *gg* Die nächste Auswärtsfahrt zur Salzburger Austria wird allerdings qualitativ wie quantitativ eine erhebliche Steigerung. Solltet ihr selbst Interesse haben einem Auswärtsspiel beizuwohnen muss das nicht auf eigene Faust passieren. Eine kurze Nachfrage im Stadion reicht, irgendjemand ist immer unterwegs!



In der letzten Woche konnte man in den VN eine Vorschau auf die Rückrunde der Regionalliga entdecken und sehen was sich in den Klubs so getan hat. Der von Dornbirn Pressesprecher Thomas Knobel verfasste Artikel über unseren Klub, dem bei diesem Autor naturgemäß mit etwas Vorsicht zu begegnen ist, öffnet mit der Schlagzeile "Neuer Klub-Boss wird gesucht". Das Ziel des 6 köpfigen Kuratoriums sei eine schnelle Lösung. Nun ja, von schnell kann ja nicht mehr die Rede sein. Der Rücktritt von Harald Petermichl datiert vom 28. September 2010. 173 Tage bereits ohne Obmann. Wie kann man da noch von einer schnellen Lösung sprechen? Es liegt im Interesse aller, dass eine gute Lösung gefunden wird, mit der wir langfristig unsere Ziele erreichen können. Doch die Besorgnis und die Zweifel steigen, nur über Gerüchte erfährt man von potenziellen neuen Kandidaten und den Verhandlungen.

Dass nicht jedes Detail veröffentlicht wird versteht sich von selbst. Aber wie kann man sich über die teils verzweifelte und wütende Kritik(unteranderem im Forum) wundern, wenn gleichzeitig keine Nachrichten über den Fortschritt der Verhandlungen und damit über die Zukunft des Vereins publik gemacht werden. In unserem Stadion sitzen eben keine 1000 Ja - Sager die jeder Entscheidung blind vertrauen. Dafür halten wir dem Klub aber auch die Treue, und von dieser Treue lebt der Verein, speziell in den unteren Regionen und in schweren Zeiten. Die mindestens 500 Leute die bei jedem Heimspiel anwesend sind haben ein Recht auf Information, haben ein Recht sich zu beschweren, haben ein Recht Ihren Sorgen um die ungewisse Zukunft des Klubs Luft zu machen. Ich spreche hier nicht von wütenden Anfeindungen oder rein emotionalen Ausbrüchen(dass komplett emotionslose Kritik von Leuten die mit dem Herz am Verein hängen nicht erwartet werden kann, liegt in der Natur der Sache) Aber sollte aus unserem Stadion jede Kritik verschwinden ist der Verein de facto tot. Also liebe Vereinsführung, freut euch dass unser Verein noch lebt und nehmt diese Kritik so auf wie sie gemeint ist, als Ausdruck von Sorge. Wir alle würden gerne Neuigkeiten hören, die unsere Sorgen in diesem Fall unbegründet werden lassen.









Alle zum Heimauftakt gegen Höchst!

Mittwoch, 16. März 2011

Winterpausenreport - Teil 2

Nach dem Spiel gegen den Dornbirner SV ging es ab ins Fürstentum zum USV Eschen/Mauren. Die klaffende Lücke in der Offensive wurde heute durch Samir Karahasanovic als einzige Spitze und dem 1b Spieler Amar Dzanic, der etwas zurückgezogen agierte, ausgefüllt. Ausserdem fehlten Yilmaz, Platter, Ellensohn und Breitenberger(der allerdings bereits hinter dem Platz seine Runden drehte) verletzungsbedingt, Zivanovic und Grabherr waren abwesend.

Das Spiel begann flott, unser Team zeigte einige tolle Kombinationen, schnell und flüssig ging es vors gegnerische Tor, doch der letzte Zug zum eben genannten und die Kaltschnäuzigkeit fehlten leider. Auch die Liechtensteiner, selbst in der 3. höchsten Leistungsstufe der Schweiz im Einsatz, zeigten Offensivqualitäten. Zwar etwas gefährlicher als wir, jedoch um nichts erfolgreicher. Auch wenn sich Kevin Tschofen in einigen Situationen auszeichnen musste und mindestens 2 hunderprozentige Einschussmöglichkeiten vereitelte. So ging es auch Torlos in die Pause. Im Eschener Klubheim sah man neben ein paar wenigen mitgereisten Bregenzern auch einen alten Bekannten in Form von Matthias Barandun, der zu den Eschenern wechselte, im Moment aber ausser Gefecht ist. Mit einem frischen Mohren eingedeckt (Tja, im Fürstentum ist man in dieser Hinsicht schon um einiges weiter als an den Oberländer Fussballplätzen ;) ) ging es in die 2. Halbzeit, und diese begann gleich recht unangenehm.


Ein Elfmeter den man geben kann, aber sicher nicht muss, wurde von den Gastgebern direkt nach der Pause verwandelt. Kurz darauf ein schöner Lochpass und frei vor Tschofen schießen die Eschener zum 2:0 ein. Diese Phase ist von Unkonzentriertheiten geprägt, blöde Fehler im Aufbauspiel. Doch die Trotzreaktion lässt nicht lange auf sich warten. Ohne echten Stürmer auf dem Platz wird der USV in die eigene Hälfte gedrängt, hierbei das Highlight wohl eine Ecken Serie. Doch das Tor wollte und wollte nicht fallen. Zumindest nicht in des Gegners Platzhälfte. Ein Wunderbar geschossener Freistoss zum 3:0 war der Schlusspunkt in der Partie. Erwähnenswert noch die in der 2. Hz eingewechselten 1b Spieler, Schröcker und Kilizer, die ihren Job gut machten, der nach seiner Verletzung zurückgekehrte Tim Lingg und Testspieler Uverdan da Silva, der eine Woche bereits mittrainierte, dank den Transferbestimmungen in den Amateurligen aber nicht mehr verpflichtet werden darf. Man sah ihm die fehlende Spielpraxis an, und es waren auch sonst einige Fehler da. Aber trotzdem wären wir wohl um jede Offensivkraft froh gewesen.

Unterm Strich bleiben gute Ansätze, und wie die Vergangenheit so oft gezeigt hat reichen diese auch in der Vorbereitung. Fantechnisch waren 2 höchst motivierte Aktive am Werk und nach etwas pyrotechnischer Unterstützung zum Einlauf wurde das Liedmaterial fleißig wiedergegeben, was auch die Liechtensteiner etwas zu motivieren schien. Deren Torjubel und sonstige Klatscheinlagen waren wohl um einiges lauter als bei anderen Testspielen. Mit einigen(nicht ganz ernstgemeinten) Demokratieforderungen und anderen Unmutsbekundungen in Richtung des in Sichtweite befindlichen Fürstlichen Regierungssitzes verabschiedete man sich aus dem Fürstentum. USV Eschen/Mauren - SC Bregenz 3:0


Das folgende Testspiel wurde kurzfristig verschoben und so leider von keinem Aktiven verfolgt, was man von Spielern und Trainer aber hörte zeigte das Team eine gute Leistung, kassierte aber 2 blöde Gegentore. Auf jeden Fall schien der positive Trend fortgesetzt. SC Röthis - SC Bregenz 2:3


Die Vorfreude auf das letzte Testspiel im heimischen Stadion gegen Feldkirch war von vornherein etwas getrübt, nachdem Anfang der Woche vollkommen unerwartet der Gründer des Nachfolgevereins und dessen erster Obmann Wolfgang Glatz im Alter von 64 Jahren verstarb. Oft diskutierte man miteinander, bei manchen Themen war man einer Meinung, bei anderen nicht. Aber unterm Strich ging es uns allen um das Wohl des Bregenzer Fussballs, der in seiner heutigen Form ohne einen Wolfgang Glatz nicht an dieser Stelle stehen würde. Auf diesem Weg wollen wir, im Namen der gesamten Bregenzer Fanszene, den Hinterbliebenen unser tiefstes Beleid ausdrücken.

Zu Beginn des Spiels gegen Feldkirch wurde von unserer Seite eine inoffizielle Schweigeminute abgehalten und das Spruchband "R.I.P. Wolfgang Glatz" präsentiert, die Mannschaft lief mit Trauerflor auf.

Das Spiel begann etwas zerfahren. Man erzeugte Offensivdruck, kam zu ersten Torchancen, jedoch sah sich auch unsere Defensive das ein oder andere mal mit Unterzahlsituationen konfrontiert, die es in dieser Form nicht geben dürfte. Der Torerfolg blieb hüben wie drüben verwehrt. Gerade in einer starken Bregenzer Phase fiel dann das Tor für Feldkirch. Bis zur Pause ging nicht mehr allzu viel. Nach dem Wechsel dann gleich das 0:2 mit einem schönen Lupfer von der Strafraumgrenze. Nach 5 Minuten Schockzustand kam allerdings die Reaktion unserer Mannschaft. Feldkirch, mit dem Ex-Bregenzer Plut als Abwehrchef, wurde hinten reingedrängt, wir erspielten uns Chance um Chance und dann war es Sercan Altuntas nach einem schönen Pass in die Gasse, der den Feldkircher Schlussmann ein erstes mal bezwang. Abgesehn von ein paar größtenteils ungefährlichen Konterchancen ging es nur noch in eine Richtung, und dann war es Vorbereitungsgoalgetter Marco Feuerstein der nach einer Ecke "im Weg stand" und mit einem Kopfballtorpedo ins kurze Eck traf. Der anschließende Brummschädel war ein angenehmes Übel. Im Anschluss drängte unser Team auf den Siegtreffer, der sollte aber nicht mehr fallen.


Fantechnisch gesehen war das große Warmsingen angesagt. knapp 20 Leute im Fanblock gaben von Anfang an vollgas, man sah allen an wie sehr es uns die letzten 4 Monate fehlte. Ein, zwei neue Lieder konnten auch das erste mal mit dem harten Kern einstudiert werden. In der 2. Hz war die Stimmung zwar eher beim Bierstand zuhause aber es war unterm Strich doch ein gutes Auftritt für den Start in die Rückrunde. SC Bregenz - BW Feldkirch 2:2


Was bleibt nach diesem letzten Test nun übrig? Die Mannschaft zeigt noch Schwächen in der Defensive, Offensiv läuft es auch ohne Stürmer immer besser(Auch wenn Plattner Anfang dieser Woche wieder ins Training eingestiegen ist), von den wichtigen Einzelspielern weg konzentriert sich alles mehr aufs Kollektiv. Die ins kalte Wasser geworfenen 1b Spieler bekommen ihre Chance, und konnten sie teilweise schon nutzen. Dazu stimmt die Moral in der Mannschaft. Alles richtet sich auf nächste Saison aus. Aber in dieser Mannschaft steckt auch jetzt schon genug Qualität um dem ein oder anderen "Großen" ein Bein zu stellen. Nach den ersten Pflichtspielen im neuen Jahr werden wir wohl alle etwas schlauer sein!

Alle ab nach Neumarkt!